Reisebericht Namibia Teil II - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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Reisebericht Namibia


Tour durch die Namib

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Teil II >  Durch die Namib                       04.12. - 20.12.2015                          1.023 km

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Jetzt müssen wir uns erstmal wieder umgewöhnen, wir sind wieder alleine, die Abläufe sind wieder anders und so machen wir erst einmal „Urlaub“. Die letzten fünf Wochen waren dann doch auch anstrengend.

Wir verlassen Windhoek in Richtung Khomas Hochland, um bald darauf in Richtung Norden abzubiegen auf die „nicht-touristische“ Strecke abzubiegen. Wenn man nur 2-oder 3-Wochen Namibia gebucht hat, fährt man hier nicht lang. Wir aber haben wieder Zeit! Rechts und links der Pad, wie hier die nicht geteerten Schotterstraßen genannt werden, liegen riesige Farmgebiete mit den deutschen Namen Hohenfels oder Baumgartsbrunn. Es ist ein Blick über das Hochland, dass „einem die Spucke wegbleibt“. Insbesondere heute, da sich mit dem dunkelblauen Himmel, dem weiß der bauschigen Kumuluswolken dunkelschwarze Regenwolken arrangieren und um die Vorherrschaft kämpfen, wie die hellen Blitze im Hintergrund immer wieder deutlich machen. Es sind gewaltige Bilder, ein Naturschauspiel sonders gleichen, ganz besonders, wenn lautstarker Donner diese noch untermalen. Das dürre Land lechzt regelrecht nach Wasser. Laut Kalender sollte die Regenzeit schon begonnen haben.
 
Hoch oben, auf ca. 2000 m, finden wir einen traumhaften Standplatz mit Rundum-Blick über das weite Land. Um uns herum äsen Oryxantilopen und Springböcke, spielen Paviane, völlig unbeeindruckt von Blitz und Donner, scheinbar wartend auf den erlösenden Regen.  
An einem burgähnlichen Versammlungshaus der hiesigen Farmergemeinschaft bleiben wir zwei Tage. Es herrscht absolute Ruhe. Wir wandern ein wenig, lesen und ruhen uns aus. 
Der Besitzer schaut kurz vorbei und genehmigt uns den Aufenthalt, unter der Bedingung, dass wir kein Feuer machen. Die Nachbarschaftswache funktioniert. Wie sonst hätte er auf seiner 6km entfernten Farm von uns erfahren sollen.
 
Auf steinigen Allwetterpisten geht es steil auf und ab, vorbei an den Namensschildern der Farmen die klingen wie ein deutsches Städteregister, allen voran Berlin, weiter Richtung Norden.
Die Nacht über hat es stark geregnet, die feuchte Erde riecht wunderbar. Und im deutschen Radiosender Hitline Namibia hört sich der Kommentar dann folgend an: Es ist super Wetter, guter Regen, angenehme Kühl, hoffen wir, dass es überall guten Regen gegeben hat.
 
Namibia, ein afrikanisches Land, und trotzdem fehlen hier die typisch afrikanischen Attribute. Es sind keine Menschen auf der Straße, das Land ist durchwegs dünn besiedelt. Man sieht keine Frauen auf den Straßen, keine Babys in Tücher gewickelt auf den Rücken der Frauen, keine Lasten auf den Köpfen, keine holzsammelnden Menschen. Dieses Land hat in großen Teilen des Landes mit den bisher bereisten afrikanischen Ländern nur wenig gemeinsam. Es ist hauptsächlich weiß geprägt, ordentlich sauber und verhältnismäßig teuer. Ein Afrika der Weißen, auch wenn die Machthaber das überhaupt nicht gerne sehen. So wurden die deutschen Hinterlassenschaften, wie Straßennamen und das berühmte Reiterdenkmal in Windhoek, schon abgeschafft.
 
Windhoek hat sich unglaublich „gemausert“, riesige Shopping Malls, Fußgängerzonen, teure Autos, Restaurants und Wohngebiete wurden gebaut. Doch dieser Speckgürtel lenkt nur auf den ersten Blick von den Armenansiedlungen, den Wellblech- und Pappkartonhäuschen, ab. Es sind die Unterkünfte der ewig Hoffnungsvollen, die sich um die Hauptstadt ansiedeln. Jeder will von dem Speck etwas ab bekommen.
 
Einer der höheren Berge des Landes ist die Spitzkoppe, auch das Matterhorn Namibias genannt. Wir genießen zwei Tage in völliger Abgeschiedenheit, klettern auf den riesigen Granitblöcken umher, stets beschäftigt mit der Frage wie so etwas entstehen kann. Diese unglaublich riesigen Granitkugeln …….
 

                                                  

Erneut an der Küste angekommen, bleiben wir für ein paar Tage in Hentiesbaai und unternehmen bei kühlen Temperaturen ausgiebige Strandspaziergänge, die den Kopf richtig „durchblasen“. Wir stehen auf einem Parkplatz direkt am Strand, bis uns eine energische Dame des hiesigen Tourismusverbandes “unmissverständlich“ darüber aufklärt, dass unser Parken einem Camping gleich zu setzen sei und dies in der Stadt nicht erlaubt ist.
 
Auch in Swakopmund lassen wir uns gemütlich durch die schmucke deutsche Stadt treiben, bewundern die schön renovierten und gut erhalten Häuser und erfreuen uns an den wenigen noch erhaltenen deutschen Straßenschildern. Wir genießen italienisches Eis, kaufen deutsche Wurst und Körnerbrot und freuen uns des Lebens. Wir fühlen uns wie im Schlaraffenland, sogar „Goldbärchen“ gibt es hier.
 
Und wo wir schon mal hier sind, mischen wir uns unter die Zuschauer des „Desert-Dash“, einem 369 km langen Mountainbike Rennen, das durch die älteste Wüste der Welt, von Windhoek nach Swakopmund, führt. Dieses harte Rennen zieht jedes Jahr mehr Teilnehmer an, unter anderem auch internationale Profis wie z.B. den deutschen Extremsportler Hubert Schwarz.
 
Natürlich lassen wir auch Walvis Bay nicht aus. Wir besuchen die großen Flamingo Kolonien und die Salinen. Ganz weit draußen in der Wüste, hinter den Salzwerken, finden wir einen tollen einsamen Schlafplatz, direkt am Atlantik. Der permanente kräftige Wind macht einem das „draußen sein“ irgendwann madig. Es ist Sommer, doch für unser Empfinden ist es zu „kalt“. Die Luft wird kaum wärmer als 23 Grad, und deswegen zieht es uns so allmählich wieder ins Landesinnere, zurück in die Namib.
 
Auf guter Pad, begeben wir uns, ausgestattet mit einem Permit, zurück in die älteste Wüste der Erde. Nicht ohne unseren „Shumba“ noch gründlich vom Salz des Atlantiks, das hier an der Küste immer im Wind hängt, befreien zu lassen.
 
Wir fahren durch eine interessante Landschaft, rechter Hand die roten Dünen der Namib, dann ein Streifen Land, grün bewachsen, es ist das Flussbett des Kuiseb. Und linker Hand die Steinwüste, in der in großen Steinbrüchen seit langer Zeit Granit abgebaut wird. Immer wieder passieren wir ärmliche Behausungen, der hier lebenden Eingeborenen, notdürftig zusammengebaute Hütten aus Holz und Wellblech. Welch‘ ein Kontrast zu den Städten an der Küste. 

Unser Ziel ist Mirabib, eine, inmitten der eintönigen Geröllwüste liegende, Inselberggruppe. An diesem wunderschönen, abgelegenen Fleckchen bleiben wir drei Nächte. Wir wandern umher und genießen den unglaublich weiten Blick. Fast könnte man meinen, wir wären alleine auf der Welt. Doch es kommt dann doch jeden Abend ein Camper vorbei, der auf die gleiche Idee wie wir gekommen ist.
 
Weiter führt uns der Weg quer durch die Namib zu dem riesigen Granitbuckel „Blutkopje“. Immer wieder kreuzen Tiere, Zebras, Strauße, und Antilopen die, die Wüste auf der Suche nach Wasser durchqueren, unseren Weg. Zum Schluss fahren wir durch das abgelegene Gebiet von Klein-Tinkas in Richtung Bosua Pass, einem der steilsten Pässe in Namibia.
 
Nach dieser ausgiebigen Tour durch die Namib „treten wir gut erholt“ und frisch und munter unseren „Dienst“ als Haus-Sitter bei unseren Freunden an.



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