Reisebericht Uganda - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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Reisebericht Uganda
07.09. - 09.11.2014


   Landesroute



Währung:
Diesel Pr
eis:
Einreise:
Ausreise:
Gesamt km:
Visum:


1€ = ca.  3.347 Uganda Shilling Stand 10/2014
0,98 €/Ltr 

Suam

Cyanika

3.667
an der Grenze


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Teil I >  Suam - Kidepo Valley National Park        07.09. - 15.09.2014          716 km

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Der Grenzposten „Suam River“ ist klein. Bei der Einreise sitzt eine Frau an einem Schreibtisch und scherzt mit uns. Ihr Kollege, der in die Stadt gefahren ist, ist wegen der schlechten Straßenverhältnisse noch nicht wieder zurück und ausgerechnet dieser soll die Einkleber für die Visa bringen und die Quittungen für die Gebühren. Aber nach einigem Reden teilt sie uns fast beiläufig mit, dass sie ja die Befugnis besitzt, zu entscheiden, wer in das Land darf und wer nicht. Und da wir „nur auf Urlaub“ seien, gibt sie uns jetzt den Einreisestempel und auch die Aufenthaltsgenehmigung für 3 Monate, das sei gar kein Problem. Damit sind wir offiziell im Land. Natürlich müssen wir die 100 US$ Visa-Gebühren entrichten, ohne Quittung selbstverständlich, die Blöcke sind ja noch unterwegs. Beim Zoll funktioniert auch alles etwas gemütlicher. Es dauert, bis der Beleg für die 20US$ Roadtax ausgefüllt ist und das Carnet gestempelt ist. Der junge Mann ist nicht ganz happy von uns US$ zu bekommen, die Wechselkurse würden ja so schwanken, ihm sei Uganda oder Kenia Währung lieber. Nur, das eine haben wir nicht mehr und das andere haben wir noch nicht. So gibt er sich knurrend mit Dollar zufrieden.

Seit 1962 ist Uganda von den Briten unabhängig. Und es schaute so aus, als würde das alles funktionieren, sie planten ein föderales System, das die vielen unterschiedlichen Ethnien im Lande unter einen Hut bringen sollte. Die Menschen hatten große Hoffnung. Die Wirtschaft fing an zu wachsen. Doch dann kam alles anders. Milton Obote, der erste unabhängige Präsident, tyrannisierte das Land, dann unter Idi Amin, dem Monster, wurde alles noch schlimmer, danach setzte Obote wieder fort was er begann. Das Land war beherrscht von Terror, Gewalt, Willkür und Misswirtschaft. Jahrzehnteland war dies der Alltag in Uganda. Die Umstände ließen das Land verarmen, die aufgebaute Infrastruktur zerbrach rasant.
Bei den Säuberungsaktionen unter Amin verloren 400.000 Menschen ihr Leben, und in der zweiten Amtszeit Obotes starben wahrscheinlich 500.000 Ugander. Dazu kam der 35 Jahre dauernde Bürgerkrieg im Norden des Landes und so geisteskranke Rebellenführer wie Joseph Kony. Dazu später mehr.

Seit 1986 ist nun Musevini Präsident des Landes und das Land ist zur Ruhe gekommen. Doch die Folgen dieser Jahre des Horrors, wirtschaftlich, politisch und auch psychologisch, sind noch nicht beseitigt. Und auch Musevini ist mittlerweile umstritten. Die Opposition wird gewaltsam unterdrückt, Pressefreiheit im Lande gibt es quasi nicht. Dem Präsidenten wird ein zweifelhafter Machthunger nachgesagt, er sei ein Kleptokrat, ein Freund Mugabes, der sich, zu welchem Preis auch immer, selbst bereichert. Und, auch unter Musevini sollen tausende von Menschen ihr Leben verloren haben. 

Wir sind gespannt, ob wir als Reisende von dieser furchtbaren Geschichte etwas mitbekommen.    ... weiterlesen...



                                                  
        

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Teil II >  Kitgum - Katunguru           15.09. - 15.10.2014           2.334 km

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Wir befinden uns im Gebiet der Acholi. Der Zufall will es, dass wir am Ortseingang von Kitgum auf einem sehr gepflegten Grundstück einen älteren weißen Herrn auf einem Traktor sehen. Ganz ungewöhnlich. Wir fragen ob dies ein Guesthouse sei, oder ob er wisse, wo wir in der Stadt am besten unterkommen könnten. Er lächelt und meint, wenn ihr keine Elektrizität braucht, könnt ihr gerne bei uns bleiben.
Und so lernen wir Bev und Wayne aus Australien kennen. Sie bauen hier, wie wir finden, mit westlicher Gründlichkeit und sehr professionell, eine Berufsschule auf. Die von ihnen in Australien gegründete „Cornerstone Foundation“ ist die dahinter stehende Organisation. Die beiden Mitsechziger arbeiten mit großem Idealismus und Überzeugung an ihrem Projekt und versuchen auf ihren Heimaturlauben immer wieder Gelder aufzutreiben.
Die Menschen in dieser Region, speziell um Kitgum und um Gulu haben jahrelang unter den Rebellenübergriffen und Viehkriegen gelitten. Hier ist Joseph Kony Gebiet, er stammt von hier. Ein äußerst trauriges Kapitel ugandischer Geschichte. Viele der Massaker die Joseph Kony angezettelt hat haben hier rund um Kitgum stattgefunden. Es gibt kaum eine Familie die nicht betroffen ist.

Bev und Wayne, die seit ca. 10 Jahren hier leben, wissen viel darüber und geben uns einen ausführlichen Einblick in diese grausame Geschichte des Landes. Selbst die vielen, von Konys Leuten, gelegten Landminen sind noch nicht geräumt. Große Warntafeln weisen heute auf die große Landminengefahr hin. Es ist noch nicht so lange her, als ein Junge beim Spielen etwas „Eigenartiges“ in dem Garten seines Elternhauses gefunden hat. Seitdem hat er nur noch einen Arm.
Kurzentschlossen bleiben wir noch eine Nacht und feiern unser 2-jähriges Weltreise-Jubiläum mit den beiden. Am 17.09.2012 war Abfahrt in Heidenheim.

Es geht weiter durch das Land der Acholi, fleißige Bauern scheinen sie zu sein. Die vielen kleinen Felder sind bearbeitet, die Ortschaften sind sauber. Auf unspektakulärer Piste fahren wir nach Gulu, einer größeren Stadt und Verkehrsknotenpunkt. Versorgung ist wieder mal angesagt und das tun wir, wie immer auf dem lokalen Markt. Nach ausführlichem Studium der Karte haben wir uns nun entschlossen nach Pakwach zu fahren. Pakwach liegt direkt am Albertsee, genau da wo der Albert Nil aus dem See fließt. Nicht gewusst?     ... weiterlesen...




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Teil III >  Katunguru - Cyanika          15.10. - 09.11.2014           617 km

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In Kyambura kommen wir ganz zufällig bei Mehdi unter. Mehdi baut direkt an der Grenze zum QENP, an einer Abbruchkante, eine kleine Lodge. Er lädt uns ein bei ihm auf dem Grundstück zu stehen. Von der Baustelle aus sehen wir nicht viel, allerdings gibt es einen wunderschönen Aussichtsplatz, von dort hat man einen herrlichen Blick über die Savanne bis zu den beiden Seen. Das Wetter ist fantastisch. Am Morgen beim Frühstück auf unserem Aussichtsplatz sehen wir neben den Elefanten sogar die schneebedeckten Gipfel des Ruwenzoris. Ein klasse Bild.
 
Der Weg nach Südwesten, nach Ishasha, führt mitten durch den Park, es ist jedoch eine öffentliche Straße, so muss man keinen Eintritt bezahlen und sieht erneut jede Menge Wildtiere. Stellenweise hat man auch einen schönen Blick auf den Edward See. Leider sehen wir die „Baumlöwen“ nicht, die es so zahlreich in dieser Ecke Ugandas geben soll. Aber was soll’s. Wir wollen ja auch weiter in den Bwindi Impenetrable National Park. Unsere erste Station soll der kleine Ort Buhoma sein. Nur auf dem Weg dorthin müssen wir wieder mal unseren Reifen reparieren. Weiter geht es durch riesige Teeplantagen und gepflegte Ortschaften. Die Gegend wird bergiger. Am Nachmittag kommen wir in Buhoma an. Hier ist das Headquarter des Nationalparks und hier wollen wir uns über die Möglichkeiten zum Gorillatrekking erkundigen.    ... weiterlesen...


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Fazit Uganda
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Wären wir nicht schon vom Afrika Virus erfasst, spätestens hier in Uganda wäre es um uns geschehen.

Das Land, im östlichen Zentrum Afrikas und unmittelbar am Äquator gelegen, erhielt von Winston Churchill den Beinamen „Perle Afrikas“ – ein klangvoller Name, der vielfältige und einzigartige Naturschönheiten verheißt.

In Uganda geht die Savanne Ostafrikas in den Regenwald Zentralafrikas über, was interessante Auswirkungen auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere hat. Das Land ist geprägt von großen Wasserflächen, nicht zuletzt dem Viktoriasee und dem weißen Nil, sowie von (Feucht-) Savannen und Urwäldern.

Uganda war bis in die 60er Jahre das Vorzeigeland Afrikas, die schönsten Nationalparks, in Kampala wurde 1922 die älteste Universität gegründet. Doch das Land wurde dann durch Politiker wie Obote und Idi Amin und andere „Verrückte“ wie Joseph Kony fast zugrunde gerichtet. Die Menschen wurden abgeschlachtet und für Jahre tyrannisiert, die Wildbestände dezimiert oder gar ausgerottet. Uganda hat eine sehr junge traurige Geschichte.

Umso erstaunlicher ist es, wie freundlich und herzlich uns die Menschen begegnen. Sie sind offen, lustig und neugierig, das Leben auf den Straßen ist laut und bunt. Selbstbewusst, optimistisch und wieder voller Lebensfreude bestellen die Menschen ihr Land.

Das Leben in Uganda ist immer noch entbehrungsreich. Geburtenkontrolle? Fehlanzeige. Kinder sind immer noch die Altersversorgung der Familie in einem Land in dem alt werden schwierig ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Uganda liegt derzeit immer noch bei 54 Jahren.

Wir haben das Reisen quer durch das Land als sehr angenehm und sicher empfunden. Nirgendwo hatten wir auch nur ein Problem. 
Uganda mit seinem wunderschönen, mannigfaltigen Landschaftsbild, seinem Reichtum an Flora und Fauna und seinen freundlichen Menschen ist für uns eines der faszinierendsten Reiseländer Afrikas.



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Uganda I  - Suam - Kidepo Valley National Park


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