Reisebericht Sierra Leone
20.12.2018 - 04.01.2019
Währung: 1€ = 9.522 Leone 12/18
Diesel Preis: 0,85 €
Einreise: Pamelap
Ausreise: Gbentu
Gesamt km: 1.021
Visum: Conakry
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Teil I > Pamelap - Gbentu 20.12.2018 - 04.01.2019 1.021 km
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... nach Bürgerkrieg und Ebola...
Nachdem auf Guinea Seite die Straße bis zum letzten Meter mit Schlaglöchern gespickt war, nimmt uns nach der letzten „Wäscheleine“, sprich Grenzposten, eine exzellente Teerstraße (von Europa finanziert) auf. Bald haben wir ein paar nervige Polizeikontrollen, die mit Humor genommen, leicht passierbar sind, hinter uns gelassen und schon campieren wir an einem schönen Fleck am Kissikissi River. Durch die Nacht begleitet uns das Trommeln im nahegelegenen Dorf. Die Dörfer entlang der Straße sind ähnlich denen in Guinea, die Menschen leben bzw. schlafen in Steinhäusern, gekocht und gelebt wird ohnehin im Freien.
In Sierra Leone spricht man wieder Englisch, wenn auch holprig und oft das sogenannte Kreol. Allmählich kommen wir ob der vielen Sprachen schon mal durcheinander.
Unser erstes Ziel ist Freetown, die Hauptstadt. Der Bau einer neuen vierspurigen Schnellstraße, natürlich unter chinesischer Leitung, ist in vollem Gange, und die dazugehörigen, voll elektronischen Mautstellen sind bereits in Betrieb. Und bevor ich es vergesse zu erwähnen, Sierra Leone ist im Vergleich zu Guinea relativ sauber.
Nach Ende der Sklaverei im 19.ten Jahrhundert wurden viele ehemalige Sklaven aus der Karibik und aus Amerika wieder nach Afrika, nämlich hierher zurückgebracht, daher der Name Freetown. In Freetown herrscht Karibik Flair, Musik dröhnt aus allen Buden und Häusern, Pärchen gehen Hand in Hand, Marihuana wird im Vorbeifahren angeboten. Darüber hinaus ist es das typische afrikanische Chaos, wie in allen Großstädten. Bald stehen wir im Stau und eh wir uns versehen, befinden wir uns mitten auf dem großen Markt, wie schon so oft, müssen wir mitten durch. Lediglich im Schneckentempo können wir uns „durchschleichen“. Die Marktfrauen am Straßenrand ertragen mit stoischer afrikanischer Gelassenheit den Lärm und die Abgase, bauen Sonnenschirme ab und schieben Tische weg, und dies Tag für Tag.
Freetown ist eine besondere Stadt, auf viele Hügel verteilt, mit den besseren Wohnvierteln an den Hängen oder direkt am Meer gelegen, während sich zwischen den Wellblechbuden der Armen die Müllabladeplätze befinden. Bunte TucTucs wuseln neben Luxuskarossen durch den dichten Verkehr. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Wie immer in einem neuen Land brauchen wir Geld und eine SimKarte. Der größte Geldschein im Land ist der 10.000 Leone, dies entspricht etwa 1€. Und da die Geldschlitze an den Automaten maximal 40 Scheine „ausspucken“ können, bekommen wir also nur den Gegenwert von etwa 40€ also 400.000 Leone. Jetzt brauchen wir aber für einen vollen Tank Diesel ca. 600€, also gehen wir mit dem Jutesäckchen zur Bank und ziehen die Automaten leer.
Als ich im Auto auf Klaus warte, der gerade eine SimKarte kaufen ist, klopft es an meiner Tür. Es ist Martin aus Deutschland. Er ist hier verheiratet, lebt seit langer Zeit hier und betreut mehr als hundert Ambulanzfahrzeuge, die im ganzen Land eingesetzt werden. Von ihm erhalten wir den Tipp nach Lakka zu fahren. Dort lebt Peter..... ... weiterlesen...
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Fazit
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Gleich vorne weg, dieses Land ist eine Perle, ursprünglich und echt, die Menschen voller Herzlichkeit und Offenheit.
Mit der lauten Musik und der Fröhlichkeit der Menschen kann man sich gut arrangieren, die gute Laune steckt einfach an.
Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Sierra Leone eines der ärmsten Länder der Welt ist. Das Klima ist tropisch-feucht mit üppiger Vegetation, es ist fruchtbar, die Trockenzeit geht von Oktober bis März. Der Islam ist die vorherrschende Religion. Generell ist die Versorgungslage ziemlich bescheiden. Das Einzige was es immer gab, waren Eier und Wassermelone. Das Land ist vergleichsweise sauber, d.h in Freetown bemüht man sich, den Müll in den Griff zu bekommen.
Insgesamt ist das Land angenehm zu bereisen. Wir haben uns überall und stets sicher gefühlt. Die Traditionen sind, in dem von Tourismus noch relativ unbefleckten Land, von hohem Wert, es ist also sehr wichtig mit den Dorfchefs zu sprechen, bevor man sich irgendwo niederlässt. Insgesamt herrscht ein sehr respektvoller Umgang miteinander.
Das Verkehrsnetz besteht abseits der wenigen asphaltierten Hauptverkehrsverbindungen nur aus ziemlich schlechten Offroad Pisten, die Mensch und Material teilweise sehr viel abverlangen. Wir würden nicht empfehlen, Sierra Leone in der Regenzeit zu bereisen.
Quer durch das Land ist eine Strategie zu erkennen, es wird viel für Gleichberechtigung, Familienplanung, Antikorruption und Gesundheit proklamiert und mit diesen Anschlagtafeln wird auch versucht, Werte zu vermitteln. Ob dies allerdings Wege aus der Armut ebnet? Insgesamt wird immer die Frage sein, was bei der Bevölkerung wann ankommt, und ob das Leben für die Bevölkerung spürbar besser wird.
Sierra Leone war für uns ein Highlight – sehr gerne wieder!
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