Nach zwei Nächten in Buhoma fahren wir weiter. Teilweise führt der Weg steil bergauf und bergab über viele Serpentinen durch die bergige Landschaft des Nationalparks.
An den Steilhängen bauen die Batwa, so heißt das hier lebende Volk, Kaffee, Tee und Bananen an. Wir haben den Eindruck, hier winken die Menschen uns noch mehr und noch herzlicher zu als bisher in Uganda. Die Fahrt ist landschaftlich ein absolutes Highlight, auch wenn es schon wieder anfängt zu tröpfeln und wir wiedermal hoffen, dass es nicht schlimmer anfängt zu regnen. Wir kommen durch Gebiete im Regenwald, in denen der Farn so groß ist, wie bei uns die Laubbäume. Alles ist dicht und undurchdringlich bewachsen und es duftet, nein, es riecht nach Wald, nach feuchtem gesunden Wald.
Wir verbringen die Nacht auf 2400m in Ruhija. Das Dorf liegt auf einem Bergkamm. Von hier schaut man über den Regenwald, es zieht Nebel auf und es ist kalt.
Auf, bis auf wenige Ausnahmen, guter Erdstraße fahren wir weiter durch den tollen Regenwald, kommen in die Bambuszone, wo wir die Verwüstungen der Waldelefanten sehen, die Tiere selbst aber bekommen wir nicht zu sehen. Bald erreichen wir die Teerstraße Richtung Bunyonyi See.
Die Felder schließen direkt an die Parkgrenze an. Der Druck auf die Region ist groß. Bevölkerungswachstum, Abholzung, Bewirtschaftung, diese Bergregion zählt zu den am dichtesten besiedelten Gebieten in Uganda überhaupt. Irgendwann in grauer Vorzeit war auch hier überall Regenwald. Die Zivilisation nimmt sich was sie braucht. An extrem steilen Hängen haken und bearbeiten die Menschen ihre Felder, es scheint ihnen mit dieser Subsistenzwirtschaft gut zu gehen. Viele Häuser sind neu.
Wir nehmen eine kleine Straße die uns direkt am Bunyonyi See, einer landschaftlich unglaublich schönen Strecke, entlang führt. Die Strecke ist allerdings sehr schmal und bei trockenem Wetter sicher auch kein Problem. Für uns jedoch war es unser bisher gefährlichstes Stück. Stellenweise hatten wir wirklich beide regelrecht Angst das Auto zu verlieren. Durch den vielen Regen in den letzten Tagen, rutschte teilweise der Hang ab, die Straße wurde noch enger. Wir konnten nicht passieren und die Erde musste von vielen Helfern aus den umliegenden Dörfern (natürlich gegen Entgelt) abgetragen und weggeschaufelt werden. Teilweise war auch der Straßenrand so durchweicht, dass wir die Befürchtung hatten, dass durch unser Gewicht der äußere Abhang wegen Unterspülungen nachgibt oder gar abbricht. Gottseidank ist dies nicht passiert, sondern der Boden hat oftmals „nur“ nachgegeben. Ein Scheissgefühl!
Dann wieder hatten wir einige sehr enge und schlammige Kurven vor uns, die wir nur mit Rangieren meistern konnten und dabei auch wieder Angst hatten abzurutschen. Kilometerlang war die Fahrerei wirklich Zentimeter Arbeit.
Zum Glück hat es nicht viel geregnet und wenn, dann auch nicht sehr lange. Am Abend stehen wir am Bunyonyi See im „Overlander Camp“ und es regnet. Wir bleiben ein paar Tage. Kurieren unsere Erkältung aus. Unternehmen können wir ohnehin, außer ein paar Dorfspaziergängen nicht sehr viel, da es mehr oder weniger jeden Tag regnet. Alles halb so schlimm.