Nach einigen Wochen „Standzeit“ in der uns intensiv um uns und unser Fahrzeug gekümmert haben, sind wir endlich wieder unterwegs.
Wir machen einen großen Sprung in Richtung Norden Namibias, in die kleine Stadt Kamanjab, nahe an der Etosha Pfanne gelegen und auch eigentlich die letzte Versorgungsmöglichkeit, wenn man in das Kaokoland in die Abgeschiedenheit der Namibwüste möchte. Und genau das ist unser Plan.
Wir lassen die Stadt Okahandja schon hinter uns, als wir eine WhatsApp Nachricht von unserem Freund Matze erhalten. „Wo seid Ihr, wir brauchen Hilfe!“ Wir wissen unsere Freunde Matze, Conny und Tommy sind gemeinsam in das Kaokoland gefahren, um dort gemeinsam eine längere Tour zu fahren. Erst am nächsten Morgen erreichen wir Matze telefonisch. Tommys Fahrzeug hat einen Federbruch. Sie können nicht mehr weiterfahren, stehen „im Nirgendwo“ und haben keinen Telefonempfang. Ob wir denn nicht eine Feder mitbringen könnten. Es ist Samstagmorgen. Wir versuchen unsere Kontakte in Windhuk, doch eine derartige Feder liegt nicht auf Lager. Wir vereinbaren noch für den Abend einen Treffpunkt mit Matze in Kamanjab im „Oppi Koppi“ Camp. Das Wochenende müssen wir abwarten.
Am Montagmorgen marschieren Klaus und Matze zu der lokalen LKW-Werkstatt im Ort. Und ab hier beginnt die Organisation. Schnell stellt sich raus, eine derartige Feder ist weder in Namibia noch in Südafrika zu erhalten. Es wird gerätselt, recherchiert, telefoniert, verhandelt und organisiert. Es eilt, Conny und Tommy müssen in 10 Tagen das Land verlassen, ihr Visum läuft aus. Zwischenzeitlich haben sich die beiden provisorisch beholfen, und so können sie im Schritttempo 250 km Schotterpiste bis nach Kamanjab in beinahe 2 Tagen fahren. Am Dienstag rollen sie auf unserem Camping Platz ein. Und bereits am Mittwoch früh, können sie eine Bestellung und eine Verfrachtung zweier Federn aus Deutschland organisieren.
Die beiden können kommende Woche die Federn in Windhoek am Flughafen abholen und wir wollen nach Norden aufbrechen. Wir verbringen noch zwei gemeinsame Tage und verabschieden uns dann, mittlerweile zum vierten Mal, doch diesmal endgültig, für einen langen unbestimmten Zeitraum. Alles ist gut.
Eigentlich sind wir gerade dabei, unsere Zelte in Kamanjab abzubrechen, als Dani und Didi, aus Deutschland, Kevin und Steph aus Holland und Dan, Australier aus Yukon, Alaska auf dem Campingplatz eintreffen. Sie alle sind, zunächst unabhängig voneinander, und dann, nachdem sie sich unterwegs kennengelernt hatten, lange Strecken gemeinsam die Westküste gefahren. Erst vor etwa 10 Tagen sind sie von Angola nach Namibia eingereist. Sie alle haben vor die Ostküste weiterfahren. Das bietet natürlich jede Menge Gesprächsstoff und aktuelle Informationen für beide Seiten, und so bleiben wir noch eine Nacht länger und tauschen uns ausgiebig über unsere Erfahrungen aus.