Livingstone ist zweifelsohne die Hauptstadt des Tourismus in Sambia. Wir sind sehr froh, in der Nebensaison hier zu sein. Die Stadt hat neben vielen, vielen Souvenirshops, Tour Organisatoren, einigen guten Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten auch sehr viele Unterkunftsbetrieb zu bieten. Die Konkurrenz ist groß. Das Angebot an hippen, teuren Aktivitäten wie Rafting, Bungee Jumping, Paragliding, Sliding etc. etc. ebenso. Wir suchen uns einen gemütlichen kleinen Campinglatz und lassen es uns gut gehen.
Mit Klaus‘ Vater haben wir, mehr oder weniger, eine „klassische“ Tour mit den touristischen Highlights von Sambia nach Windhoek geplant.
Dazu gehören zweifelsohne die berühmten Viktoria Fälle. Dieses gigantische Naturschauspiel, wo die Wassermassen des Sambesi mit einer Falltiefe von 108 Metern in eine 1688 Meter breite Schlucht hinunterstürzen. Normalerweise!
Zu dieser Jahreszeit, aber ganz besonders in diesem Jahr, führt der Sambesi so wenig Wasser, dass die Fälle auf der sambischen Seite bis auf kleine Rinnsale trocken sind. Es wirkt bizarr. Wir schauen auf eine riesige Felswand in eine steile, tiefe Schlucht mit einem „Flüsschen“. Nur weit im Hintergrund auf Zimbabwe Seite sieht man den „donnernden Rauch“, wie die Wasserfälle von den Einheimischen genannt werden dort sammelt sich das Wasser des Flusses und stürzt in die Tiefe.
Tja, was soll man da sagen? Heute werden wir nicht nass von dem Sprühregen den die Gischt des Hexenkessels „VicFalls“ bei Hochwasser verursacht. Und noch nicht so viele Besucher haben die "Vicfalls" trocken gesehen. Trotzdem ist dieses einzigartige Naturspektakel sehenswert.
Der Sambesi erhält sein Wasser hauptsächlich aus dem angolanischen Hochland, und dort hat es im letzten Jahr wenig geregnet. Folglich hat auch der Kariba Stausee so wenig Wasser, dass, in dem vom See mit Elektrizität versorgten Teil Sambias, der Strom knapp ist. Die Behörden haben sogenannte Sparzeiten eingerichtet. Jeden Tag wird zu unterschiedlichen Tageszeiten, die gesamte Stromversorgung für ganze acht Stunden abgeschaltet. Hier ist Energie endlich und das spüren die Menschen. Auch für uns eine neue Erfahrung!
Verständlich, dass sich die Menschen in Sambia, insbesondere die, die am und vom Sambesi leben, sich für dieses Jahr endlich wieder eine gute Regenzeit wünschen.
Allmählich verabschieden wir uns von unserem geliebten Sambia. Die letzten 60 km Richtung Kazungula, dem Grenzort, liegen vor uns. Ein letztes Mal überqueren wir den Sambesi, um unsere Reise in Botswana fortzusetzen.