Die weitere Strecke durch den Nationalpark ist lang, die Piste teilweise sehr tiefsandig, eng und mit Wurzeln durchzogen. An so einer dicken Wurzel reißen wir uns das Reifenventil hinten rechts ab. Wir hören dieses ungeliebte Geräusch sofort. Ein wahrer 6er im Lotto! Reifenwechseln ist angesagt. An diesem Tag schaffen wir ganze 45 Kilometer.
Fünf Tage sind wir im Chobe unterwegs, ohne eine Menschenseele getroffen zu haben. Alles ist trocken, daher können wir auch nur ganz wenige Tiere ausmachen. Doch die Landschaft ist so vielseitig und interessant, dass sie für vieles entschädigt. Wir waren in völliger Abgeschiedenheit. Afrika pur! Der Chobe zählt einfach zu den besten NP’s Afrikas.
Leider haben wir nicht genügend Zeit, um auf dieser Reise auch noch die anderen Highlights, die Botswana zu bieten hat zu besuchen, wie das Moremi Gebiet und/oder überhaupt das riesige wunderschöne Okavango Delta. Wir waren schon so oft hier und kennen es. Aber im Moremi waren wir auch noch nie. Immer war zu viel Wasser und jetzt haben wir keine Zeit, schade.
In Maun, dem touristischen Ausgangspunkt ins Okavango Delta und eben den Chobe NP füllen wir unsere Vorräte auf und lassen unseren defekten Reifen reparieren.
Als wir vor 24 Jahren das erste Mal hier waren, war die Stadt noch ein staubiges Dorf, der berühmte Shoprite Supermarkt DAS Zentrum, die Straßen ungeteert und voller Schlaglöcher. Heute ist Maun eine aufstrebende boomende Kleinstadt. Die Institutionen verändern sich, so gibt es z.B. den ehemaligen Buschpilotentreff „Ducks Inn“ nicht mehr, dafür existiert Rileys Garage immer noch, und immer noch sitzen die Herero Frauen in ihren Viktorianischen Gewändern am Straßenrand wie eh und je. Die Touristen machen den Aufschwung möglich, an einem der schönsten Flecke in Afrika.
Nach ein paar Tagen in Maun richten wir uns gegen Nordwesten, umfahren sozusagen, auf unspektakulärer Strecke, das Delta, um bei Mohambo die Grenze nach Namibia zu überqueren.
Botswana – wir kommen wieder!