In Gweta erreichen wir wieder die Teerstraße und machen uns auf den Weg in Richtung „Elephant Sands“, einem Camp von dem wir schon so viel Gutes gehört haben. Es ist eine Lodge mit fest installierten Zelten, einem großen Campingplatz, ohne Strom angelegt rund um ein Wasserloch. Die Küche ist so lala und insgesamt könnte man viele Kleinigkeiten ansprechender gestalten. Das tollste dort ist die Wasserstelle, die jeden Abend von Elefanten heimgesucht wird. Zum Greifen nahe kommen die scheuen Wildtiere an die Terrassen des Restaurants und der Bar.
Je weiter wir nach Norden fahren, umso fruchtbarer wird die Gegend. Ab der kleinen Agrarstadt Pandamatenga zweigen wir ab nach Osten auf die „Hunters Road“. Auf dieser alten Handelsroute, die exakt parallel an der Grenze zu Simbabwe nach Norden verläuft, haben die Großwildjäger und Wilderer früherer Zeiten ihre Beute ins Landesinnere und nach Südafrika gebracht. Auch heute ist dieses sehr wildreiche Gebiet noch lohnendes Gebiet für Wilderer. Die Tiere haben die Möglichkeit frei zwischen Simbabwes Hwange Nationalpark und Botswanas Chobegebiet zu migrieren.
Früh am Morgen, wir sitzen gerade beim Frühstück, kommen zwei Polizeifahrzeuge, gemeinsame Grenzpatrouille von Botswana und Simbabwe. Sie sind nicht gerade „amused“ uns hier zu sehen. Gründlich werden unsere Pässe geprüft und das Auto inspiziert. Nach eingehender Beratung beschließen sie, dass wir hier nur eine Pause gemacht und nicht gecampt haben und sehen von einem Bußgeld ab. Alles sehr freundlich und verbindlich. Wie so oft gibt es bei der Besichtigung des Trucks, große Augen, insbesondere dann, wenn wir unsere Schubladen öffnen oder nur die Toilette zeigen. Wir genieren uns für unseren „Reichtum“.
Weiter „stapfen“ wir auf, von Elefanten zertrampelter, Erdpiste Richtung Norden, teilweise begleitet von einigen Gelbschnabeltokos, denen es scheinbar Spaß macht, mit uns um die Wette zu fliegen. Wie aus dem Nichts steht plötzlich eine Militärpatrouille vor uns und hält uns an. Sie bitten uns die „Hunters Road“ zu verlassen. Es sei zu unserer eigenen Sicherheit, es gibt viele Wilderer in dem Gebiet nach Norden und wir sollten nicht in einen Schusswechsel geraten. Erst vor zwei Wochen gab es eine Schießerei und sie haben welche gefasst. Das ist doch ein plausibles Argument.
Also weiter auf der Teerstraße nach Kasane, zurück in die Zivilisation. Auf der Suche nach einem Schlafplatz werden wir dort direkt am Sambesi fündig. Krokodile und Hippos im Wasser, Elefanten neben uns, direkt am Fluss. Ein Traumplatz!
Hier in Kasane, treffen wir unserer Freunde, Agathe und Michael, und lassen uns zu einer Bootstour auf dem Chobe überreden. Eine völlig neue Perspektive erschließt sich uns, die Tiere vom Wasser aus zu beobachten.
Da die beiden auch nach Simbabwe reisen wollen, tun wir uns kurzerhand zusammen und beschließen für einige Tage gemeinsam zu reisen. In Kenntnis der schlechten wirtschaftlichen Situation in Simbabwe machen wir uns auf, unsere Kühlschränke und Vorräte aufzufüllen und fahren am Nachmittag nach Kazungula zur Grenze.
Botswana, wir kommen wieder!