Unsere erste Erfahrung in Nossob, dem ersten Camp auf Südafrikanischer Seite: Angeblich sind die Camps voll, ohne Reservierung geht hier gar nichts! Alle Camps auf südafrikanischer Seite sind auf Monate ausgebucht. Wir erhalten für eine Nacht einen „Reserveplatz“ und haben Glück, für die zweite Nacht ziehen wir um zu Dave und Jeanet. Die beiden kommen aus Johannisburg und laden uns völlig unkompliziert ein, ihren Campingplatz mit uns zu teilen, was aufgrund der Größe problemlos möglich ist. So lernen wir uns kennen und haben einen kurzweiligen Abend miteinander. Als wir am nächsten Tag nach Twee Rivieren aufbrechen, verabreden wir uns für das Camp in Mata Mata und sie versprechen uns, dass wir dort ebenfalls den Platz mit ihnen teilen können.
Auf dem Weg nach dem südlichsten der Camps im „Kgalagadi“, nach Twee Rivieren, begegnen uns drei große Löwinnen auf der Straße. Das ist natürlich immer wieder ein Erlebnis und wir lassen uns Zeit die Tiere, die so völlig gewohnt an Fahrzeuge auf der Straße marschieren und immer wieder im Schatten liegen bleiben, zu beobachten.
Das Hauptquartier der Südafrikanischen Parkverwaltung nutzen wir um zu tanken, etwas Obst und Tomaten einzukaufen, mehr gibt es ohnehin nicht, und Wäsche zu waschen. Wir gönnen uns an einem Abend den Luxus des Restaurants und wir buchen Campingplätze für unseren weiteren Aufenthalt in der nördlichsten Region auf Botswana Seite. Vorausbuchen, etwas sehr Ungewöhnliches für uns. Auch hier lernen wir wieder nette Leute kennen, Hetti und Kobus, Weinbauern aus der Kap Region, die uns gleich mal zur Weinprobe einladen und interessant von ihrem Land erzählen.
Nach zwei Tagen machen wir uns auf nach Mata-Mata. Es ist das Camp im Nordwesten, das zugleich der Grenzübergang nach Namibia ist. Leider sehen wir nichts Besonderes auf dem Weg. Die Tiere finden überall Nahrung und Wasser und haben keine Notwendigkeit an die Wasserstellen zu kommen.
Bis wir auf eine Gruppe Fahrzeuge stoßen. Ein Mann mit riesigem Objektiv, bringt uns ins Bild. Ein Leopard sei im Feld. Und schon sehen wir sie. Eine junge etwa 2,5 Jahre alte Leopardin, dünn ist sie. Schleichend, nach Futter suchend, bewegt sie sich voran in Richtung der Straße. Sie huscht um die Fahrzeuge herum, die Gegendüne hinauf und wieder herunter, immer wieder legt sie sich in den Schatten, um dann zurück auf die Straße zu kommen. Schön ist sie! Schon geht das Gerangel der Fahrzeuge um den besten Blick, das beste Foto los. Wir haben da schon einen großen Vorteil, aus unserem Fahrerhaus sehen wir exklusiv.
Dann, einen kurzen Blick vorausschauend, nimmt sie einen Baum in Augenschein, auf dem sich ein riesiges Webervogelnest befindet, einen Meter neben unserem Beifahrerfenster. Mit wenigen Zügen klettert sie gewandt senkrecht nach oben. Wir können sie nicht mehr sehen. Doch plötzlich nehmen wir ein Plumpsen und ein Rütteln unseres LKW’s wahr. Sie ist aus dem Nest auf unser Dach gefallen! Der Leopard ist auf unserem Fahrzeug! Und wir können es nicht sehen! Die Menschen in den Autos um uns herum knipsen wie wild. Klaus lugt vorsichtig aus dem Fenster nach oben, im gleichen Moment schaut die junge Leopardin nach unten in sein Gesicht. Wir spüren wie unruhig sie hin und her läuft. Die schwarze Fläche der Solarpanele müsste ziemlich aufgeheizt sein. Die Katze auf dem heißen LKW-Dach!
Erst nach einiger Zeit verlässt sie das Dach nach hinten über die Motorradkiste und erholt sich, heftig atmend und ganz geschafft von ihrem Abenteuer, langgestreckt unter dem LKW. Erst nach einer Zeit macht sie sich wieder auf zurück in das Feld, weiter auf der Suche nach Beute. Was für ein Erlebnis!. Das scheint es tatsächlich nicht so oft zu sehen zu geben.
Natürlich bitten wir die Menschen um uns herum, uns ihre Fotos zuzuschicken. Ein Paar aus George, Genie und Tienie, ist gleich in Mata Mata bereit, uns ihre SD Card zu geben. Tolle Bilder, wir sind begeistert.