Reisebericht VAE Teil II - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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Reisebericht Vereinigte Arabische Emirate

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Teil II   >>  Dubai - Abu Dhabi - Ras al Khaimah  28.04. - 26.05.2013     1.852 km
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Nach erneut fast 2 Wochen in Dubai, in denen wir mit dem LKW in der Werkstatt waren, Freunde und Bekannte besucht haben und gefaulenzt haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung Abu Dhabi. Das Wetter ist noch angenehm. Tagsüber zeigt das Thermometer so um die 35 bis 37 Grad, nachts kühlt es immer noch auf unter 30 Grad ab.
Abu Dhabi, ist flächenmäßig und auch einwohnermäßig das größte der sieben Emirate und zugleich der Verwaltungssitz der Vereinigten Arabischen Emirate. Außerdem besitzt das Emirat rund 90% des emiratischen Öls und 7% der Welterdölreserven. Diese Öleinnahme haben Abu Dhabi zu einem der reichsten Länder weltweit gemacht. Doch Abu Dhabi behält diese Einnahmen nicht für sich. Nach dem Motto „teile und herrsche" agieren sie in einer Art orientalischem Länderausgleich und verteilen Finanzspritzen an die anderen Emirate. Darüber hinaus besitzt Abu Dhabi unter anderem auch noch gewaltige Erdgasreserven, und da die Ölquellen endlich sind, wird das Fördern dieser Reserven in Zukunft noch wichtiger werden. Die gleichnamige Hauptstadt grünt und blüht, vom kargen Wüstenboden ist kaum noch etwas zu erkennen, ein Zeichen des Wohlstandes.
In Abu Dhabi ist der Dieselpreis mit 0,47€ geringer als in den anderen Emiraten, warum auch immer, wir konnten es nicht ergründen. Nur, man benötigt eine Dieselkarte und diese haben wir nicht. Bei unserem Versuch Diesel zu bekommen, fahren wir 2 Tankstellen an. Bei der ersten bleibt der Vorarbeiter hart und gesteht uns lediglich 50 Liter ohne Karte zu. Bei der zweiten allerdings ist der Vorarbeiter ein netter Ägypter und als er hört, dass wir aus Deutschland kommen und auf Weltreise sind, können wir sogar voll tanken. Gut versorgt kommen wir am späten Nachmittag auf der Insel Yas vor Abu Dhabi an. Wir orientieren uns nach der „Ferrari World", dem größten Hallenfreizeitpark der Welt. Umgerechnet ca. 60,00 € pro Person kostet der Eintritt für dieses Spektakel, das ist uns zu teuer, also beschränken wir unseren Besuch auf den großen Shop am Eingang. Vom Puzzle bis zu Computerspielen und Rennstreckensimulatoren, hier gibt es alles rund um den italienischen Autobauer. Die Hauptattraktion auf der Insel Yas ist jedoch die Formel-1-Rennstrecke, die direkt an einer Marina liegt. Wir haben Glück. Direkt neben der Rennstrecke finden wir einen guten, ruhigen Parkplatz für die Nacht und so können wir uns noch am Abend aufmachen, den Yachthafen zu besuchen. Zu Fuß ist das allerdings nicht erlaubt und so kommt es, dass wir am Eingang mit einem Buggy abgeholt werden und durch den kompletten Yachthafen „kutschiert" werden. Unser Fahrer, einer junger Mann aus Sri Lanka, erzählt uns, wie es hier bei einem Formel-1 Rennen zugeht. Alle Liegeplätze sind dann lange im Voraus für sehr teures Geld gebucht. Und von den Balkonen der Zimmer des berühmten Viceroy Hotels, das jetzt nachts in den schönsten Farben leuchtet, hat man bei einem Rennen den besten Ausblick. Ein Teil des Hotels, das auf den ersten Blick die Form eines Walfisches hat, erstreckt sich direkt über die Rennstrecke. Der Bau ist so ungewöhnlich, dass wir uns am nächsten Morgen Zeit nehmen, dieses stylishe und moderne Gebäude auch noch von innen zu begutachten. Danach starten wir zu unserer Rundfahrt durch Abu Dhabi.

                                                  

Die Stadt kommt uns wie eine einzige riesige Baustelle vor. Der Wettbewerb mit dem Nachbaremirat Dubai, im Hinblick darauf Touristenmagnet zu werden und Sehenswürdigkeiten zu offerieren, ist voll im Gange. Abu Dhabi hat das Ziel zu einer führenden Lifestyle- und Luxusdestination zu werden. Wir haben keinen Zweifel, dass dieses Ziel erreicht wird.
Das berühmte Hotel „Emirates Palace", eines der luxuriösesten Hotels der Welt in dem wirklich alles Gold ist was glänzt, ist da schon mal ein guter Ansatz. Fast 2.000 Mitarbeiter sind damit beschäftigt den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Das Gebäude dehnt sich über einen Kilometer am Strand aus, dessen weißer Sand eigens aus Nordafrika hergebracht wurde. Gleich daneben baut der Scheich direkt am Meer eine überdimensionale Anlage, seinen neuen Präsidenten Palast. Eine prächtig herausgeputzte und mit üppigem Grün bepflanzte Uferstraße, die Corniche, ist das Symbol Abu Dhabis. Hier sind sogar die Bordsteine aus Granit. Weitere Glanzlichter der Architektur sind die Emirates Towers und der mit 18° Neigung schiefste von Menschenhand errichtete Turm, der Capital Gate Tower. In ihm sind Büros und ein Hyatt Hotel untergebracht. An der anderen Seite der Stadt steht ein rundes Bürogebäude aus Glas, das stark an eine Muschel erinnert. Alles sehr extravagant. Und natürlich, nicht zu vergessen, die Sheikh-Zayed-Grand Mosque, das grandioseste Bauwerk Abu Dhabis. Mit 22.000m² eine der größten Moscheen der Welt. Neun Jahre Bauzeit, Platz für 40.000 Menschen, einer der größten Teppiche der Welt mit 5627m², hergestellt von 1.200 Webern und Knüpfern mit einem Gewicht von 35 Tonnen. Ein Prachtbau, innen wie außen, angefangen bei den Stuck-, Mosaik- und Einlegearbeiten bis hin zu den vielen Kuppeln und Türmen mit ausgewogenen Proportionen. Der mittlere Kronleuchter, mit einem Durchmesser von 10 Metern, einer Höhe von 15 Metern und dem Gewicht von 9,5 Tonnen sucht seinesgleichen. Alle Kronleuchter sind mit über einer Million Swarowski-Kristallen bestückt. Diese Moschee übertrifft alles bisher Gesehene. Sie wirkt formvollendet, einfach fantastisch.
Ein wenig entrückt richten wir unser Augenmerk auf die Weiterfahrt in Richtung Norden, nach Tarif um in die Liwa Oasen zu fahren. Auf einem für Abu Dhabi typisch begrüntem Korridor, der mit hohem Energieaufwand aus Meerwasserentsalzungsanlagen über kilometerlange perforierte Schläuche oder mit Wasserwagen bewässert wird. Unterwegs fällt uns ein überdimensionierter Land Rover ins Auge, die Landmarke, die auf das private Automuseum seiner Hoheit Scheich Hamad, einem Mitglied der Herrscherfamilie, hinweist. Hier mitten in der Wüste stellt der Autoenthusiast in einer riesigen Pyramide mehr als 200 Fahrzeuge aus. Viele verschiedene Mercedesmodelle, Allradfahrzeuge, aber auch aus USA eingeführte Oldtimer, wie Buicks und Chevrolets. Hier stehen auch der größte Wohnanhänger, sowie der größte Pickup der Welt, auf dessen Ladefläche eine komplette Wohnung eingerichtet ist. Schon schwer zu glauben, dass dies Alles einem Privatmann gehört. Das Teerband führt weiter in die Rub al Khali Wüste, schnurgerade durch die Dünen, rechts und links der Straße Kamelzäune und Bepflanzung mit Palmen und Oleandern. Hin und wieder tauchen Unterkünfte einiger Kamelzüchter oder Ställe auf, immer wieder zweigen LKW Trassen zu den Ölfeldern ab, sonst nichts. Um einem aufkommenden Sandwind zu entkommen, übernachten wir in einer kleinen Siedlung hinter Hameem. In der Nacht flaut der Wind zwar wieder ab, aber bereits am nächsten Morgen als wir aufbrechen, hat nimmt er zu. Von dem bis dahin blauen Himmel sieht man bald nichts mehr vor lauter Sand in der Luft. Überall auf der Haut ist der feine Sand zu spüren, alles was man anfasst ist sandig und sogar zwischen den Zähnen knirscht es.




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Vom Glanz der Großstädte ist in diesen Oasen nichts zu sehen. Die Emiratis haben ihre Flächen an Gastarbeiter wie Pakistanis verpachtet, die auf den kleinen Farmen dem salzlosen Boden der wenigen Anbauflächen Fruchtbares abringen und wenn es nur Kamelfutter ist, das dann zu Ballen geschnürt auf den Transport wartet. Für sesshaft gewordene Beduinen hat der Scheich in den Oasen Häuser bauen lassen. Die Wasserversorgung via LKW ist für alle gesichert. Liwa selbst ist kein schöner Ort, bestehend aus Wohn- und Geschäftsblocks, großen Tankstellen und Moscheen, ist es lediglich Versorgungsstation der Gegend. Wir fahren weiter hinein in die Wüste zur Magreeb Düne, angeblich eine der höchsten Dünen der Welt. Eine sehr gute Teerstraße führt durch ein fantastisches Meer an Sanddünen, völlig unkompliziert. Am Ende „empfängt" uns ein riesiger Parkplatz und einige leerstehende Häuser. Diese Infrastruktur wird mehrmals im Jahr für Wüstenveranstaltungen, wie z. B. Desert Rallyes, „zum Leben erweckt". Nicht weit davon entfernt gibt es eine größere Salzpfanne zwischen den rötlichen Dünen. Es ist Vollmond und völlig windstill. Ein traumhafter Platz, um diese Abgeschiedenheit zu genießen. Am nächsten Morgen lassen wir es ruhig angehen, denn am Abend findet das erste deutsch-deutsche Champions League Finale in Wembley statt. Die beiden deutschen Top Clubs, Borussia Dortmund und der FC Bayern München stehen sich da gegenüber. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auf der Rückfahrt nach Abu Dhabi gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Hunderte Dattelpalmen in der Gegend rund um Liwa haben wir schnell hinter uns und die weitere Strecke ist öde und langweilig. Das Fußballspiel sehen wir in der Bar „Star’s & Bar’s" in der Yas Marina, an der Formel-1-Rennstrecke. Durch die Zeitverschiebung wird es ziemlich spät bis wir ins Bett kommen und ausschlafen ist bei der Hitze nicht drin. Gemütlich fahren wir ab nach Dubai, wo wir unsere Vorräte auffüllen. Im Emirat Ajman lassen wir bei „Brothers Gas" unsere Gastanks befüllen. Da dies keine Tankstelle ist, sondern die Befüllung vom Tank-LKW erfolgen muss, gestaltet sich das nicht ganz so einfach. Die Schlauchanschlüsse passen nicht auf Anhieb. Aber die Mannschaft ist bemüht und nach insgesamt 2 Stunden ist alles erledigt. Allerdings ist das Gas mit 4 Dirham umgerechnet ca. 0,81 € nicht ganz günstig. Im Emirat Umm-Al-Quwain, kaufen wir zollfrei(!) im Hotel Barracuda noch einige Flaschen Wein und Bier und machen uns gut gerüstet weiter auf den Weg nach Norden, zurück in den Oman, in die Exklave Musandam, dem nördlichsten Teil der arabischen Halbinsel.
Die Strecke am Meer entlang wirkt trostlos. Die Emirate setzen auf den Industriesektor, Frachtverkehr oder Dienstleistungen, vom Glanz und Glitter Dubais und Abu Dhabis ist nichts zu sehen. Hunderte Telefonmasten stehen in der Wüste an der Strecke, jede Menge Rohbauten und Industriegebäude säumen den Weg. Das nördlichste Emirat Ras al Khaimah ist recht unansehnlich. Wie Sharjah scheint es im Wesentlichen aus Bumps und Kreisverkehren zu bestehen. Hoch ummauerte Brachlandviertel und vierspurige Straßen, Zementfabriken und Raffinerien, sowie eine schreckliche Luftverschmutzung prägen das Bild. Dafür macht der Grenzübergang richtig Spaß. Ruckzuck sind die Formalitäten erledigt und wir sind wieder im Oman.




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Bildergalerie Ver. Arabische Emirate


Bildergalerie ... Menschen in den Emiraten
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