Reisebericht Oman Teil V - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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Reisebericht Oman

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Teil V   >>  Musandam               27.05. - 08.06.2013                 481 km            
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… und schon an der Grenze spüren wir wieder die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen. Auf einer wunderschönen Küstenstraße fahren wir Richtung Khasab und passieren bis dahin einige malerische kleine Fischerdörfer in kleinen Buchten. Khasab ist die Hauptstadt der Region Musandam und bietet alles an Versorgung was man so braucht. Hierher kommen die Menschen aus den kleinen Ortschaften draußen am Meer und aus den Bergen, um sich im Souk und im neuen großen Lulu Supermarkt mit allem Notwendigen einzudecken. In Khasab blüht auch der Handel zwischen Oman und Iran. Toleriert von der omanischen Regierung landen jeden Tag unzählige iranische Schnellboote an. Beladen mit Ziegen werden sie von der omanischen Küstenpolizei in Empfang genommen, mit einem Einkaufsschein ausgestattet dürfen sie dann im örtlichen Souk einkaufen. Begehrt ist elektronische Ware, die man im Iran nicht bekommt, und diese Waren werden unauffällig in graue Plastiktüten spritzwassergeschützt verpackt, auf völlig überladenen Pickups zum Hafen gebracht, von dort auf die Schiffe verladen und in Richtung Iran abtransportiert. Auf Omanseite ist dieser Handel legal, erst im Iran wird es illegal. Die Ziegen wiederum werden für teures Geld in die Emirate verkauft. Die iranischen Händler sind für die ca. 70 km etwa 1,5 Stunden unterwegs und es scheint sich für alle Beteiligten zu lohnen. Wir übernachten vor Khasab am Strand von Bassah und verbringen einen herrlichen Tag am Strand mit Schnorcheln, Lesen und nebenbei genießen wir die Aussicht auf die Dhaus und die Berge. Solange man sich im Schatten aufhält und eine leichte Brise übers Meer weht, sind die 38 Grad ganz gut auszuhalten.
Was wäre Musandam ohne eine Dhaufahrt? Also machen wir, wenn wir schon mal hier sind, wie die meisten Touristen einen Dhau Tagestörn in den nahegelegenen Fjord Khor Sham, vorbei an Telegraf Island, von wo wir nach einem Schnorchelstopp in einen anderen Fjord weitertuckern, um erneut zur Schnorchelpartie über Bord zu springen. Im badewasserwarmen Meer tummeln sich jede Menge bunter Fische und wir bestaunen Korallen in aberwitzigen Formen. Die Gewässer rund um Omans Halbinsel werden gelobt für den größten maritimen Artenreichtum der Welt. Delfine schwimmen mit unserem Boot um die Wette, es gibt super gutes Essen, im Hintergrund singt leise Bob Marley und wir liegen entspannt in unseren Kissen. Was will man denn mehr? Im Fahrtwind der langsam dahin schurrenden Dhau merkt man nicht wie heiß es ist, wieder an Land jedoch brennt es so richtig runter. Um der Hitze zu entfliehen fahren wir noch am Abend in die Berge hinein in das Wadi Khasab und von dort weiter in das Wadi Sal Alah. Wir verbringen die Nacht in dem Akazienwald am Ende des Tales. Hier auf 180 Meter ist es zwar etwas kühler, dafür jedoch ist die Luftfeuchtigkeit umso höher, 76% in der Nacht, und es kühlt auch nicht spürbar ab. Bereits morgens beim Frühstück rinnt der Schweiß in kleinen Bächen den Rücken hinab. Die kurze Fahrt zum Khor Naijd, einer traumhaften Bucht weckt, unsere Lebensgeister wieder. Eigentlich wollten wir hier mehr Zeit verbringen, aber 38 Grad um 10 Uhr morgens überzeugen uns dann doch, die Fahrt hinauf zum Jebel Halim, mit 2057 Meter die höchste Erhebung dieser Halbinsel, in Angriff zu nehmen. Die Schotterstraße windet sich steil hinauf. Die Auswirkungen der starken Regenfälle von vor ca. 4 Wochen sind auch hier in Musandam in den Wadis und auf der Piste noch deutlich zu sehen. Teilweise gleicht die Landschaft eher einem Steinbruch. Rau und grob erscheint die grandiose Bergwelt. Auf halber Strecke kommen wir an ein Plateau, hier ist es grün, die Ziegen grasen zufrieden, im Hintergrund einige Häuser. Es ist so herrlich hier in den Bergen, dass wir ein Stück weiter spontan anhalten, um eine Wanderung zu machen. Direttissima steigen wir einen steilen Bergrücken hinauf, schnell läuft der Schweiß in Rinnsalen über Stirn und Rücken. Oben angekommen werden wir belohnt mit einem unglaublichen Blick hinunter in die Emirate nach Ras al Khaimah und an die Küste. Adler umkreisen uns. Es ist einfach fantastisch.

                                                  

Früher war Musandam für Touristen tabu. Erst seit 1980 ist die Halbinsel mit Elektrizität und Telefon erschlossen. Die gesamte Exklave war Militärgebiet und auch heute noch ist das Militär vertreten. Das ist der Grund warum wir auch nicht zum Gipfel des Berges fahren können, dort oben befindet sich eine große Radarstation. Zutritt natürlich strengstens verboten. Ungefähr 300 Meter unterhalb des Gipfels finden wir auf einem Hubschrauber-Landeplatz an einer Militärfunkstation ein nettes Plätzchen mit Rundumblick. Das Klima ist angenehm, ca. 8 Grad kühler als am Meer und nur 25% Luftfeuchtigkeit. So ist’s recht, das gefällt uns. Auf unserer Durchquerung Musandams fahren wir weiter erst auf einem Bergrücken entlang und dann hinunter in das Wadi Baih. Leider kann man Musandams Berge nicht komplett durchqueren, 2 Militärposten verhindern das. Die Posten sind nur für Einheimische passierbar, Grenzabfertigung für Touristen ist dort nicht möglich. Die Fahrt durch diese faszinierende Natur mit den sagenhaften Ausblicken lohnt sich trotzdem. Wir fahren bis zum Schlagbaum, probieren erst gar nicht durchzukommen, da wir bereits an der Zufahrt in die Berge mit einem großen Schild auf diesen Umstand hingewiesen wurden. Also drehen wir wieder um, fahren auf gleicher Strecke zurück, machen noch einen Abstecher in die Rawdah Bowl, einer im Durchmesser 5 km weiten Ebene, die nach Regenfällen sehr grün ist und ebenfalls einen Akazienwald beherbergt. Dieser ist zwar nicht so dicht wie bei Sal Allah, aber größer. In der Abgeschiedenheit dieses Talkessels leben auch einige Familien. Immer wieder zweigen kleinere Pisten zu tiefen Wadis ab. Hier könnte man Tage mit Erkundigungstouren im Gebirge verbringen. Immer wieder sehen wir Gehöfte und umrandete Felder, an den Hängen kleben kleine Dörfer. Dorthin führen keine Straßen, nur schmale Pfade. Die Wasserversorgung funktioniert via langen Schläuchen aus, an der Piste aufgestellten, Wassercontainern. Diese werden regelmäßig von Tanklastern gefüllt. Meistens steht daneben auch eine verschließbare Kiste, die als Aufbewahrungsort dient. Mit Pickups wird Material oder Notwendiges aus dem Tal angeliefert und dort deponiert. Die Anwohner holen diese Dinge dann ab und schleppen sie auf dem Rücken in ihre Häuser. Im Ernstfall kommt der Hubschrauber. Die Menschen hier müssen eine Bombenkondition haben. Wir verbringen 10 Tage in den Bergen von Musandam. Dort beobachten wir das Alltagsleben der wenigen Einheimischen, genießen die Natur, machen Wanderungen, brauchen unsere Vorräte auf, nutzen die Zeit unser Zuhause „auszumisten" und mal so richtig zu reinigen.
Ganz spontan haben wir beschlossen den Sommer in Deutschland zu verbringen. Die zunehmende Hitze auf der arabischen Halbinsel lässt uns an eine Weiterfahrt nach Saudi Arabien und Sudan gar nicht denken. Ergo packen wir unsere 7-Sachen für einen längeren Deutschland-Urlaub. Wehmütig verabschieden wir uns von Musandam und gleichzeitig auch vom Oman. Gepackt und fertig für die Reise nach Deutschland fahren wir zurück nach Dubai.




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