Erneut an der Küste angekommen, bleiben wir für ein paar Tage in Hentiesbaai und unternehmen bei kühlen Temperaturen ausgiebige Strandspaziergänge, die den Kopf richtig „durchblasen“. Wir stehen auf einem Parkplatz direkt am Strand, bis uns eine energische Dame des hiesigen Tourismusverbandes “unmissverständlich“ darüber aufklärt, dass unser Parken einem Camping gleich zu setzen sei und dies in der Stadt nicht erlaubt ist.
Auch in Swakopmund lassen wir uns gemütlich durch die schmucke deutsche Stadt treiben, bewundern die schön renovierten und gut erhalten Häuser und erfreuen uns an den wenigen noch erhaltenen deutschen Straßenschildern. Wir genießen italienisches Eis, kaufen deutsche Wurst und Körnerbrot und freuen uns des Lebens. Wir fühlen uns wie im Schlaraffenland, sogar „Goldbärchen“ gibt es hier.
Und wo wir schon mal hier sind, mischen wir uns unter die Zuschauer des „Desert-Dash“, einem 369 km langen Mountainbike Rennen, das durch die älteste Wüste der Welt, von Windhoek nach Swakopmund, führt. Dieses harte Rennen zieht jedes Jahr mehr Teilnehmer an, unter anderem auch internationale Profis wie z.B. den deutschen Extremsportler Hubert Schwarz.
Natürlich lassen wir auch Walvis Bay nicht aus. Wir besuchen die großen Flamingo Kolonien und die Salinen. Ganz weit draußen in der Wüste, hinter den Salzwerken, finden wir einen tollen einsamen Schlafplatz, direkt am Atlantik. Der permanente kräftige Wind macht einem das „draußen sein“ irgendwann madig. Es ist Sommer, doch für unser Empfinden ist es zu „kalt“. Die Luft wird kaum wärmer als 23 Grad, und deswegen zieht es uns so allmählich wieder ins Landesinnere, zurück in die Namib.
Auf guter Pad, begeben wir uns, ausgestattet mit einem Permit, zurück in die älteste Wüste der Erde. Nicht ohne unseren „Shumba“ noch gründlich vom Salz des Atlantiks, das hier an der Küste immer im Wind hängt, befreien zu lassen.
Wir fahren durch eine interessante Landschaft, rechter Hand die roten Dünen der Namib, dann ein Streifen Land, grün bewachsen, es ist das Flussbett des Kuiseb. Und linker Hand die Steinwüste, in der in großen Steinbrüchen seit langer Zeit Granit abgebaut wird. Immer wieder passieren wir ärmliche Behausungen, der hier lebenden Eingeborenen, notdürftig zusammengebaute Hütten aus Holz und Wellblech. Welch‘ ein Kontrast zu den Städten an der Küste.
Unser Ziel ist Mirabib, eine, inmitten der eintönigen Geröllwüste liegende, Inselberggruppe. An diesem wunderschönen, abgelegenen Fleckchen bleiben wir drei Nächte. Wir wandern umher und genießen den unglaublich weiten Blick. Fast könnte man meinen, wir wären alleine auf der Welt. Doch es kommt dann doch jeden Abend ein Camper vorbei, der auf die gleiche Idee wie wir gekommen ist.
Weiter führt uns der Weg quer durch die Namib zu dem riesigen Granitbuckel „Blutkopje“. Immer wieder kreuzen Tiere, Zebras, Strauße, und Antilopen die, die Wüste auf der Suche nach Wasser durchqueren, unseren Weg. Zum Schluss fahren wir durch das abgelegene Gebiet von Klein-Tinkas in Richtung Bosua Pass, einem der steilsten Pässe in Namibia.
Nach dieser ausgiebigen Tour durch die Namib „treten wir gut erholt“ und frisch und munter unseren „Dienst“ als Haus-Sitter bei unseren Freunden an.