Reisebericht Madagaskar Teil III - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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Reisebericht Madagaskar


Bei den Dornenmenschen

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Teil III >  Taolagnaro - Manja           03.10. - 15.10.2016                       1.176 km

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Die Umgebung von Taolagnaro ist sehr fruchtbar und daher auch dicht besiedelt. Hauptverkehrsmittel für Mensch und Transport sind Fahrräder. Es sind wahre Pack-Künstler, drei riesige Kohlensäcke und oben drauf noch zwei Bierträger sind keine Seltenheit auf einem Fahrrad. Und wer eine weite Strecke vor sich hat, fährt mit einem der großen Transport LKWs. Doch bequem ist anders! Auf der Ladefläche sitzen die Menschen zwar auf Bänken, doch diese sind über der Ladung angebracht und bieten gerade mal so viel Platz, dass man die Knie „an den Ohren anlegen kann“. Sitzriesen haben mit Sicherheit ein Problem.

Nach einigen Kilometern verliert sich auch das letzte Stück Teerstraße in den mit Wasser gefüllten Schlaglöchern und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit reduziert sich wieder einmal auf ca. 10 km/h. Die Straße bleibt abenteuerlich. In den Dörfern erleben wir herzzerreißende Anblicke schmutziger Kinder in Lumpen und zerrissenen Sachen. Alte Menschen und Mütter mit Kindern betteln und strecken uns die Hände entgegen. Die Armut ist extrem.

Wir überqueren eine kleine Passhöhe und befinden uns daraufhin in einer anderen Klimazone. Hier sind kaum noch Menschen unterwegs, es ist kein geeigneter Lebensraum für Mensch und Tier. Es ist steinig, sandig und noch heißer.

Bei dem kleinen Ort Amboasary durchqueren wir riesige Sisalfelder. Es ist der wichtigste Arbeitgeber im Süden. Die Felder, sowohl als auch der kleine Ort, werden vom größten Fluss des Südens, dem Mandrara. Versorgt. Doch zur jetzigen Jahreszeit ist der Fluss nur noch ein Rinnsal.
 
Immer wieder sehen wir kleine Obelisken am Straßenrand. Es sind Grabdenkmäler. Die Stämme im Süden der Insel beerdigen ihre Toten nicht sofort. Sie bringen den Leichnamen an einen versteckten Ort, so dass die Seele Zeit hat, den Körper zu verlassen. Und erst später werden die sterblichen Überreste begraben.

Der Untergrund wird immer sandiger. Zum Großteil bestimmt kräftig dunkelroter Sand das Landschaftsbild. Pünktlich um 14.00 Uhr setzt der tägliche Regen ein. Doch wir erreichen noch den nächsten Ort. Ambovombe ist das schrecklichste Dorf, das wir bisher auf Madagaskar gesehen haben. Staubig, schmutzig, viele herumlungernde, fertige Gestalten, die Ärmsten der Armen, barfuß und eingehüllt in löchrigen Decken. Müll und Ochsenkarren bestimmen das Straßenbild. Das Wetter und ein Stromausfall an der hiesigen Tankstelle zwingen uns hier zu übernachten. Die Tankstelle ist angeblich die letzte vor Tulear, und bis dahin sind es ungefähr 500 Kilometer tiefe Sandpiste. Also immer nach der Devise, Tanken, wo immer es Treibstoff gibt. Wir finden eine sehr, sehr einfache, aber saubere Unterkunft zu vernünftigem Preis.

Die Vegetationszone hat sich völlig verändert. Es herrscht völlige Trockenheit, die weiten Felder verschwinden, es bleibt Dornengestrüpp, Kakteen und tiefer Sand. Wir sind im Land der Dornenmenschen angekommen, der Antalay. Die Menschen in diesem lebensfeindlichen Land gehören zu den ärmsten des Landes, sie leben als Halbnomaden mit ihren Tieren, in sehr einfachen, kleinen Holzhäuschen. Es ist ein entbehrungsreiches Leben, ohne Schule, Medizin usw. Doch alle winken und rufen uns so freundlich zu, wie wir es auf der bisherigen Fahrt noch nicht erlebt haben.

Die Antalay teilen sich das Gebiet mit den Mahafaly. Sie bauen kuriose Grabstätten. Große rechteckige Gräber, die mit kunstvoll geschnitzten Holzfiguren sowie den Hörnern, der beim Beerdigungsschmaus geopferten Rinder geschmückt sind. Je mehr Hörner umso höher der Rang des Verstorbenen. Zudem sind die Mauern rundherum mit Szenen aus dem Leben des Verstorbenen bemalt.
Und obwohl das Land so spärlich bewachsen ist, ist es Rinderland. Die Tiere werden von halbwüchsigen, jungen Männern gehütet, einige davon ausgestattet mit Speeren. Die Frauen tragen lange Zöpfe und bunte Kleider. Ein permanenter, ungemütlicher Wind pfeift über das flache Land. Zwischen den vielen Kakteen und Dornenbüschen werden immer wieder kleine Felder für den Eigenbedarf bestellt.

                                                  


Insgesamt ist das Fahren in den ausgefahrenen Spurrillen im tiefen Sand angenehmer und wir kommen zügiger voran, als auf der schlechten Lehmpiste im Osten. Tsiombe passieren wir nur. Auch hier ist die Armut deutlich sichtbar. Es ist staubig und schmutzig. In dem kleinen Ort zweigen wir nach Süden ab. Unser Ziel ist der südlichste Punkt der Insel, Cape St. Marie/Faux Cap. In dem tiefen Sand kreuzen hunderte von Pisten in alle Richtungen, die Navigation fordert unsere Konzentration. Viele Umwege können wir uns nicht erlauben, die nächste Tankstelle kommt erst in 500 km.

Eigentlich war unsere Idee, ganz an die Südspitze der Insel, nach Cap St. Marie, zu fahren. Dort gibt es einen kleinen Nationalpark, der den einzigartigen Lebensraum der bedrohten Strahlenschildkröten schützt. Doch nachdem wir erfahren, dass uns nur der Eintritt € 30 kosten soll, entscheiden wir uns dagegen. Die unter Artenschutz stehenden Schildkröten kreuzen auch so immer wieder unsere Fahrbahn.

In Lavanono, einem kleinen Fischerdorf gelegen in einer wunderschönen Bucht, wollten wir eigentlich zu Gigi. Gigi ist ein kauziger Franzose, der mit den Surfern herkam und hängenblieb. Aber der Typ ist irgendwie auch „nicht ganz sauber“. Er will für einen einfachen Bungalow ohne Toilette und Dusche 120.000 Ariary, das sind ca. 40 €! Und als wir ihm sagen, dass seine Betten nicht die Besten sind, lässt er gar nicht mehr mit sich reden, und komplementiert uns von seinem Grundstück. Wir hatten ohnehin Glück, dass er uns ohne Reservierung überhaupt eingelassen hat.

Wir gehen zu „Chez Evelyn“. Dort finden wir einen kleinen einfachen Bungalow direkt am Strand. Auf den ersten Blick eine Art  Aussteiger-/Hippieplatz, doch sehr sauber und sympathisch. Und hier kostet der Bungalow 30.000 Ariary. Als Abendessen grillt uns Evelyn lecker Fisch mit Reis und serviert eine klasse Sauce dazu. Wir sind die einzigen Gäste.

Es ist ein traumhafter Tag, der starke Wind hat aufgehört, der Himmel ist strahlend blau und die Sonne lacht bereits am frühen Morgen in ihrer ganzen Pracht. Die Sandpiste durch die Kakteenlandschaft entpuppt sich teilweise als richtiger „Highway“. Wir kommen zügig voran. Rein landschaftlich betrachtet, ist die Gegend nicht allzu aufregend. Immer wieder kommen wir an kleinen Siedlungen vorbei, passieren jede Menge Ochsengespanne, und vor allem viele pittoreske Grabmäler. Ein paarmal kommt es sogar vor, dass insbesondere Frauen vor uns weglaufen und sich im Gestrüpp verstecken, bis der „weiße Geist“ wieder weg ist. Die Menschen auf Madagaskar glauben sehr intensiv an solche Mythen und die bösen, gefürchteten Nachtgeister sind nun mal weiß.

Insbesondere die Männer erinnern durch ihr Erscheinungsbild, Hut, Decke auf der Schulter, Plastiklatschen, kurze Hosen und stets einen langen Stock und eine Machete dabei, an die Männer in Norduganda, Nordkenia oder auch Südäthiopien. Nur die Kalaschnikow fehlt im Gesamtbild.

Wir überqueren den breiten Fluss Menarandra, der tatsächlich noch etwas Wasser führt. In diesem trockensten Teil Madagaskars ist er eine der seltenen ganzjährigen Wasserressourcen. Danach müssen wir eine sehr steinige Hügelkette überqueren. Dieser Teil hat es in sich! Wie im Trialgelände fahren und bremsen wir uns im Schritttempo von Stein zu Stein.
 
So wie sich die wenigen Menschen, die wir treffen, verhalten, ist davon auszugehen, dass sehr sehr selten „Vazahas“ in dieses Gebiet kommen. Als Vazaha werden alle hellhäutigen Menschen bezeichnet, die nicht in der madagassischen Gesellschaft integriert sind. Die Leute schreien, laufen mit uns mit, sind barfuß schneller, als wir mit dem Auto. Viele strecken die Arme zum Fenster herein, um Hallo zu sagen. Ewig weit laufen einige neben uns her und versuchen, uns ganz engagiert die Strecke zu erklären und den Weg zu zeigen. Unglaublich! Von was leben die Menschen hier nur?



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Androka ist ein schmutziges Marktfleckchen, an dem einmal pro Woche der Teufel los ist. Aus der weiten Umgebung kommen die Menschen zu Fuß, mit Ochsenkarren, auf Fahrrädern oder sogar Motorrädern hierher. Ein Markt in Afrika ist vor allem ein gesellschaftliches Ereignis und ganz nebenbei wird gehandelt und eingekauft. Ist der Markt vorbei, kehrt wieder Ruhe im Ort ein und das Angebot der Marktfrauen wird wieder übersichtlicher, bzw. beschränkt sich auf Tomaten und Fisch.

Wir kommen uns vor als wären wir mitten in der Wüste. Über hohe weiße Sanddünen und durch tiefen Sand finden wir unseren Weg hinaus an den Indischen Ozean an einen traumhaften Strand, menschenleer und einsam, wo wir die Nacht die verbringen.
 
Nach der Überquerung eines sehr breiten Trockenflusses müssen wir erneut über ein paar Dünen bis wir wieder auf der Sandpiste weiter in Richtung Nordwesten sind. Freundlich winken und rufen uns die Menschen zu. Interessant sind die vielen Brunnen in der Gegend. Sie sind zwar alle handbetrieben, teilweise mit langen Seilen oder auch mit Drehkurbeln, aber immerhin gibt es Wasser. Mit Ochsengespannen, auf denen Kanister und Tonnen verzurrt sind, wird das Wasser geholt und in die Dörfer gebracht.

Die gute Sandpiste macht uns den heutigen Fahrtag mit 200km ganz angenehm, trotz der extremen Hitze und der Trockenheit. Wir gewinnen den Eindruck, dass es den Menschen hier im Südwesten besser zu gehen scheint. Sie kommen lange nicht so zerfetzt daher, tragen saubere Klamotten, auch wenn die Behausungen dieselben sind.

Die große Bucht von Saint Augustin ist nur mit einer Fähre zu überqueren, die von dem unscheinbaren Örtchen Soalara zweimal pro Woche, Montags und Donnerstags, abfährt. So kommt es, dass wir zwei Nächte an einem der schönsten Strände Madagaskars verweilen können.

Das kleine Fischerdorf Anakao, an einer wunderschönen Bucht gelegen, ist dafür bestens geeignet. Wir kommen im „Lalandaka“, einem Eco Hotel, unter. Die kleine Anlage besteht aus einigen Bungalows direkt am Strand und ist nett eingerichtet. Vom Zimmer aus haben wir einen sagenhaften Blick über die Bucht hinaus auf den Ozean. Wegen des vorgelagerten Riffs ist der indische Ozean im Kanal von Mozambik ruhig und klar. Eco ist wahrscheinlich, dass das Zimmer kein fließendes Wasser hat. Dieses wird sowohl heiß und auch kalt per Eimer ins Zimmer gebracht. Für die Toilettenspülung steht eine große Tonne Meerwasser im Badezimmer zur Verfügung.
 
Anakao ist auf dem Weg eine Touristenattraktion zu werden. Türkisblaues Wasser, kilometerlanger feiner weißer Sandstrand ziehen bereits heute viele Italiener in ein entsprechendes Resort außerhalb des kleinen Ortes. Auch sonst sind die Preise bereits erste Anzeichen für ein touristisches Wachstum. Essen und Trinken in dem Hotel sind etwa 50% teurer als in anderen vergleichbaren Orten auf der Insel. Wir genießen unseren „freien Tag“ am Strand.



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Die Fähre steht bereits am Strand als wir überpünktlich (das wurde uns geraten, da aus dem Landesinneren und auch aus dem Süden viele Buschtaxis auf dem Weg nach Norden auf die Fähre angewiesen sind) in Soalara ankommen. Auch LKW’s auf deren Ladeflächen sowohl Ladung, als auch Passagiere unterkommen, sind häufig die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel im Süden des Landes, in diesem sehr unzugänglichen Teil der Insel. Wir haben noch Zeit und schauen uns in dem einfachen Dörfchen um. Wir sehen schreckliche, unbehandelte Wunden an Menschen. Ein kleiner Junge hat, wahrscheinlich von seiner Beschneidung, einen sehr entzündeten und eitrigen Penis. Auf meine Erschrockenheit reagiert die Mutter lediglich mit einem Schulterzucken. Eine junge Frau zeigt mir eine tiefe Wunde an der Hüfte, ein ca. 4cm großes, offenes Loch, aus dem Eiter quillt. „J'ai ne pas d’argent pour le docteur“, ich habe kein Geld für den Arzt, war ihre knappe Antwort auf meine entsprechende Frage.

Ca. 1 Stunde dauert die Überfahrt von Soalara nach Saint Augustin, ebenfalls nur ein kleines Fischerdörfchen. Von hier geht es auf schlechter Steinpiste weiter, an der Küste entlang, nach Tulear. Es bleibt heiß und trocken, die ersten, eher kleinwüchsigen, Baobabs tauchen in der Landschaft auf.

Tulear ist eine große lebhafte Stadt, in der es scheinbar alles gibt. Wir sind zurück in der Zivilisation, können uns hier sowohl mit Geld als auch mit Vorräten ausstaffieren, bevor wir uns auf die gute Teerstraße weiter nach Norden, zunächst nach, Ifaty machen. Bei Giancarlo bekommen wir sogar echtes italienisches Eis und den besten Fisch auf ganz Madagaskar.
 
Immer wieder auffällig ist die viele Kinderarbeit in den Städten. Kinder hüten nicht nur die elterlichen Tiere, nein, sie verdingen sich als Träger, oder beim Straßenbau. Viele müssen von klein auf Pflichten übernehmen und mitarbeiten.

Bald wechseln wir wieder auf eine schmale, tiefsandige, mit Dornenbüschen und Kakteen zugewachsenen Piste und folgen der Uferlinie, entlang dem türkisblauen Wasser. Die Strände werden immer schöner. Wahrscheinlich sind es die schönsten Strände, die es auf Madagaskar gibt, menschenleer, türkisfarbenes Wasser, feinster blendend weißer Korallensand.

Kein Wunder also, dass sich einige exklusive Edel-Lodges an diesem Landstrich angesiedelt haben. Die betuchte Klientel reist per Kleinflugzeug an und wird dann in klimatisierten Luxusfahrzeugen in die Unterkünfte gebracht.
Wir dagegen übernachten in einem Fischerdorf bei den Einheimischen, in einem netten kleinen „Hotely“, gelegen auf einer weißen Düne mit sagenhaftem Blick übers Meer. Zum Abendessen gibt es gegrillten Fisch mit Kartoffeln. Die Wäsche ist sauber und auch das Geschirr ist ansprechend. Wie so oft bekommen wir mit Einbruch der Nacht Besuch. Es wuselt geradezu von Kakerlaken im Zimmer. Moskitonetz sei Dank kommen die Viecher nicht ins Bett.


Die Fahrt auf sandiger Piste führt uns weiter durch eine gewaltige Natur, in der aufgrund der schwierigen Lebensbedingungen durch Trockenheit und Hitze nur sehr wenige Dörfer angesiedelt sind. Die ersten riesigen Baobabs tauchen auf. Sie sind von einer Art, die man sonst in Afrika nicht sieht. Manche wachsen in Gruppen und sehen wie gigantische Bonsais aus. Bald darauf durchqueren wir ein Mangroven Schwemmgebiet, das abgestandene Wasser riecht fürchterlich. Bei Unwetter oder starker Flut ist dieses Gebiet nicht mehr zu befahren. Immer wieder müssen wir große Pfannen durchfahren, die Gott sei Dank zurzeit alle fast trocken sind. Heute gibt es mal eine verlängert Mittagspause. Der Kühlschrank, bei diesen Temperaturen unerlässlich, muss repariert werden. Seit Tagen läuft er nicht mehr gut und wie sich rausstellt, ist ein Kontakt am Stecker das Problem. Warmes Bier am Abend ist einfach nicht das Wahre bei der Hitze, denn es ist heiß, richtig heiß, so um die 36 Grad.

Leider erwischt mich Montezumas Rache nachts in Andravoaka, und zwar richtig. Obwohl Klaus das gleiche gegessen hat, fehlt ihm nichts. Ich hatte wohl Pech. Erst gegen Mittag, als es mir etwas besser geht, verlassen wir unsere Unterkunft am Meer. Die Piste bleibt sehr schlecht, teilweise sogar extrem schmal, so dass wir uns durch die Dornen kratzen müssen. So langsam verändert sich die Landschaft, es wird grüner. Anstelle der vielen Dornenbüsche und Kakteen kommen jetzt Palmen ins Bild. Und die Piste wird dann doch etwas einfacher. In dem Gewirr der vielen schmalen Pisten, die bei Flut teilweise überschwemmt sind, den Überblick zu behalten, erfordert den ständigen Blick auf die Navigation.

Schließlich erreichen wir Morombe, wo wir uns in einem einfachen und netten Gästehaus einmieten. Uns ist nach einem sauberen, Kakerlaken freien Zimmer und einer guten Dusche. Ich verschlafe den Rest des Tages mit Fieber im Bett. Auch Morombe hat schon bessere Tage gesehen. Die kurze Teerstraße durch den ansonsten tiefversandeten Ort und etliche größere, allerdings verfallene Gebäude zeugen davon. Immerhin hat es eine Tankstelle.

Nach Morombe wird das Land auch wieder bewirtschaftet. Das Wasser des großen Flusses Mangoky ermöglicht den Reis-, Maniok- und Maisanbau. Die Menschen scheinen wieder etwas wohlhabender, das Warenangebot an der Straße ist wieder vielfältiger, die Solarpanele an den einfachen Hütten wieder etwas größer. Wir überqueren den Mangoky und folgen der Straße bis Manja. Je weiter wir landeinwärts kommen, umso hügeliger wird das Land. Es ist schön, dennoch finden wir kein Plätzchen, das uns so überzeugt, dass wir sagen würden, hier gefällt es uns, hier bleiben wir.
Ergo fahren wir weiter bis Manja, in die kleine Stadt vor der wir eindringlich gewarnt wurden. Die Stimmung im Ort ist eigenartig, alle Buden und Geschäfte wirken verrammelt. Wir schauen in das einzige Hotel am Ort und treffen, gefühlt, auf alle Touristen auf Madagaskar! Es ist nachmittags 16:00 Uhr und es wuselt geradezu, als hätten sich alle hier verabredet, auf der Suche nach einem Schlafplatz. Dieses schäbige, unfreundliche Örtchen ist eine Goldgrube!

Doch der Anblick der Bungalows, die wie Hühnerställe aneinander gebaut sind, der Gedanke an die Massenabfertigung beim Abendessen, die „Vorsicht Diebstahl“ Schilder in den Zimmern und die Unfreundlichkeit des Personals lassen uns die Entscheidung leicht werden. Wir fahren weiter und suchen uns einen Platz außerhalb der Stadt. Später erfahren wir von einem sambischen Reiseführer, den wir treffen, dass die Reisegruppen gerade dieses Hotel sehr gerne anfahren, um ihren Klienten etwas „Abenteuer Madagaskar“ zu bieten, etwas Ursprüngliches und Abenteuerliches, etwas was der normale Tourist, der von Unterkunft zu Unterkunft gefahren wird so nicht erlebt.
 



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