Reisebericht Burkina Faso
... quer durch
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Teil I > Cinkassé - Faramana 09.10. - 27.11.2018 1.386 km
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Gleich hinter der Grenze machen wir Bekanntschaft mit der örtlichen Polizei. Als wir ein Stopp einer Gendarmerie nicht ernst nehmen, weil wir auch niemanden sehen, kommt uns gleich ein Motorrad schwer bewaffnet hinterher: umdrehen hinterherfahren, Pass Kontrolle, Anschiss abholen, und dies sogar teilweise auf Deutsch. Doch mit ein wenig Humor und Freundlichkeit meistern wir die Situation und so können wir bald auf der perfekten Teerstraße weiterfahren.
Für uns ist es immer wichtig ein Gefühl für das neue Land zu entwickeln und das machen wir am besten, wenn wir irgendwie den Kontakt zu den lokalen Menschen aufnehmen. Fast zögerlich reagieren viele auf zuwinken, winken zurück und lächeln dann.
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Erde und gilt als eines der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas. Ähnlich wie in Ghana warten auch hier viele halbfertige Rohbauten auf ihre Fertigstellung.
Hinter einem kleinen Ort finden wir einen hervorragenden Stellplatz. Auf unser Nachfragen erhalten wir ein herzliches „pas de Problem“ und nachts kommen Jugendliche mit Mopeds vorbei, um zu sehen, ob bei uns alles in Ordnung ist. Dies erfahren wir allerdings erst am nächsten Morgen bei der Stippvisite des Dorfchefs und seiner 10-köpfigen Abordnung. Natürlich sagen wir nicht, dass wir in der Nacht im Dunklen gesessen sind und geschaut haben, wer hier mit Mopeds an unserem LKW vorbeifährt. Ansonsten stehen wir gänzlich unbehelligt. Hin und wieder sehen wir ein paar Kinder mit Rinderherden oder Frauen mit Eselskarren, das war’s. Wäre ein guter Platz ein paar Tage zu bleiben, doch wir wollen weiter, wir brauchen noch eine SIM Karte und ein paar andere Kleinigkeiten bevor wir uns auf den Weg in Richtung Norden, nach Kaya, der Stadt der Handwerker, machen.
Das Land ist fantastisch grün, rechts und links der Straße steht stellenweise das Wasser in großen Pfützen und Tümpeln. Doch die Regenzeit scheint zu Ende zu sein, seit zwei Tagen scheint die Sonne. Ansonsten ist Burkina Faso ganz anders als die Länder bisher – so eine Mischung aus Nordkamerun und Süd-Tschad, sehr arm, sehr schmutzig, sehr herzlich.
Erneut finden wir einen großartigen Schlafplatz in der Nähe eines Dorfes. Das funktioniert natürlich nicht unbemerkt und so kommen wir schnell mit den Männern und Frauen des Dorfes ins Gespräch, wie wir finden herzliche und lustige Begegnungen, bei denen viel gelacht wird. Wir sind gerade mit Essen fertig, als wir Besuch von der Gendarmerie bekommen, schwer bewaffnet. Wir ahnen schon, was jetzt kommt. Wir können hier nicht bleiben, hier finden Überfälle statt, hier gibt es Banditen und Terroristen. Der Dorf Chef ist besorgt um unsere Sicherheit und hat unser Vorhaben gemeldet. Erst vor wenigen Wochen waren in der Gegend Überfälle auf Dörfer. Wir sind zu weit im Osten und außerdem, hier hat es Schlangen, so dick wie Oberschenkel und ein bulliger Militär, unterstreicht das Gesagte, in dem er sich an den sehr ausgeprägten selbigen fasst, ja und Löwen hat es hier auch. Im Konvoi fahren wir zurück in die Stadt….
Die letzten beiden Aspekte außer Acht gelassen, decken sich die Aussagen mit denen vom Grenzposten in Ponio. Und, wir werden eindringlich davor gewarnt, draußen im Busch zu schlafen. Auch Ouagadougou, die Hauptstadt, sei nicht sicher, was einige Anschläge im letzten Jahr auf Hotels belegen. Für die Nacht nimmt man uns die Pässe ab, damit wir auch ja nicht auf dumme Ideen kommen.
Am nächsten Morgen, der Polizeichef, der uns die Pässe aushändigen darf, ist noch nicht im Haus, besuchen wir unweit der Polizeistation Arbeiter an Erdnussmühlen. In der prallen Sonne werden mit handbetriebenen Mühlen mühsam Erdnüsse von Schalen befreit.
Dieses Ergebnis bringen junge Frauen dann schüsselweise zu anderen Frauen, die in Unterständen sitzen. Diese trennen dann aus einem großen Haufen Schalen und Nüsse, wiederum mit kleineren Schüsseln, per einer speziellen Schütteltechnik, wobei sie die aussortierten Schalen, ganz zu unserem Unverständnis, wieder zurück auf den ursprünglichen großen Haufen werfen. Ganz schön aufwendig der Prozess.
Nachdem wir endlich unsere Pässe wieder in empfang nehmen konnten, fahren wir weiter durch das Mossi Plateau, in Richtung Sahel Region. Vorbei an großen Hirsefeldern, auf wunderschönen Alleen mit alten knorrigen Bäumen, vorbei an typischen Rundhüttengehöften. Die Landschaft ist jetzt durch den vielen Regen der letzten Wochen saftig grün.
So erreichen wir Kaya. Am Ortsanfang werden wir auf das Zeichen zu „Refuge du Lac- leider geschlossen“ aufmerksam. Wir versuchen unser Glück. Es ist ein geschlossenes Hotel, das durchaus gute Tage gesehen hat, auf einem kleinen Hügel am Stadtrand, oberhalb eines Sees gelegen. Wir können gerne bleiben meint der ehemalige Chef de Cuisine, der das „Anwesen“ jetzt bewacht. Es ist heiß, doch hier oben weht wenigstens eine leichte Brise.
Wir verbringen drei entspannte Tage hier, besuchen den großartigen Markt, schauen uns die Ledermärkte an und wandern bei der Hitze durch die Stadt. Die Einheimischen halten uns natürlich für verrückt und lachen uns aus, aber was soll’s.
Leider muss ich für etwa 15 Tage wegen einer unaufschiebbaren Nachbehandlung nach Deutschland fliegen und mein Abflugtermin rückt näher. Wir suchen uns in Ouagadougou, der Hauptstadt, eine Unterkunft. Klaus wartet hier auf mich, da soll er es auch bequem haben und bei ca. 35° Celsius ist es auf Dauer im LKW ohne Aircondition nicht sehr angenehm.
Eine breite hervorragende Ausfallstraße führt uns vom Stadtrand hinein, sehr schnell wird der Trubel mehr, der Verkehr dichter. Doch das allgemeine afrikanische Großstadtchaos bleibt aus. Es ist fast schon eine angenehme Stadt. Wir finden ein, für Ouaga, sehr schönes Haus, am Stadtrand in ruhiger Lage, sehr schön und komfortabel eingerichtet, rund um die Uhr bewacht und mit Hauspersonal, Sena und Jean-Paul, und – ganz wichtig- mit Waschmaschine! Hier kann man(n) es aushalten.
Um aus Deutschland wieder einreisen zu können, brauche ich ein neues Visum. Also machen wir uns auf den Weg zur Immigrationsbehörde. Schnell werden wir dort informiert: Ein „Visa Entente“ bekommt man noch für die Staaten Togo, Benin und Burkina Faso, alle anderen Länder, wie Niger und Cote d’Ivoire, sind nicht mehr eingeschlossen. Und außerdem kann ich das „Visum-Entente“ nicht für eine Einreise aus dem Ausland nutzen sondern nur im Inland. Folglich werden wir zum Chef der Visa Behörde geleitet, dieser klärt uns etwas gestresst auf, dass nur ein „Multiple Entry Visum“ ausgestellt wird und ich die Wahl habe zwischen 3 und 6 Monaten Gültigkeit. Das Günstigste kostet 62.000CFA, also etwa schlappe 95 €. Zurück in das chaotische Büro der Visabeantragung, Formulare ausfüllen, Pass abgeben, bezahlen. Die freundliche Dame dort lässt sich überreden, mir das Visa bis zum nächsten Tag fertig machen zu lassen, statt mich drei Tage warten zu lassen. Zufrieden ziehen wir ab.
Wie verabredet erscheinen wir am nächsten Tag, doch mein Pass ist bei dem Stoß der fertigen Visa nicht dabei, er soll mit dem nächsten Stoß geliefert werden. Plötzlich erscheint ein Polizist, winkt nach uns, holt uns hier ab und bringt uns raus auf den Parkplatz. Der LKW blockiert mit dem Hinterteil die Ausfahrt und ein, wie wir später erfahren, „ranghoher Beamter“ steht mit seinem Toyota davor und meint nicht daran vorbei aus der Ausfahrt zu können. Es entwickelt sich eine Diskussion zwischen Klaus und diesem Mann. Widerwillig fährt Klaus weg. Ich mach mich auf den Weg zurück ins Büro meinen Pass abzuholen, den ich bereits in einem Stapel kommen sehe. Doch zu früh gefreut. Der junge Polizist überholt mich raschen Schrittes, wechselt ein paar Wort mit dem Beamten der die Pässe in Empfang nimmt, übernimmt meine Passunterlagen und macht sich auf, das Büro schnellstens zu verlassen. Was ist denn jetzt los? Ich hinterher über den Hof! In einem anderen Gebäude händigt der junge Mann meine Unterlagen einer Dame aus, beide achten mich keines Blickes und auf meine Nachfragen erhalte ich keine Antwort.
In diesem Moment erscheint der gestresste Chef der Visa Behörde bei dem wir Vortags waren. So erhält er meinen Pass mit allen Dokumenten und einer knappen Erklärung. Ich verstehe natürlich kein Wort. Als ich ihn anspreche ist er recht unwirsch mit mir, wirft meine Unterlagen auf seinen Schreibtisch, schließt hinter sich zu und verlässt das Gebäude, um mit seinem Moped wegzufahren. Ich setze mich in Bewegung Schritt zuhalten hinterher, und er lässt mich, natürlich unbeachtet, stehen. So und jetzt?
Ich suche Klaus, der seit dem Umparken des LKW nicht mehr zu sehen war. Teile ihm knapp mit, dass mein Pass konfisziert wurde. Er nur - na und, warum? Wir gehen beide zurück in die Gebäude. Stoßen auf ein abgeschlossenes Büro und erhalten auf Anfragen auch keine Antworten.
Jetzt hat das keinen Sinn. Die Ansprechpartner sind im Moment nicht anwesend. Wir machen uns auf den Weg etwas anderes zu erledigen, um etwa nach einer Stunde später wieder zurückzukommen. Sehr barsch werden wir aufgefordert in einer Schlange im Sekretariat zu warten, mein Pass sei „avec le Patron“ dem Chef des Kommissariats.
Wir warten etwa zwei Stunden bis wir dahingehend weiterkommen rauszufinden, in welcher Schlange wir zu stehen haben, um an die richtige Person zu kommen. Um etwa 17:30 sind wir endlich an der Reihe. Es ist der „Haut Commmissaire“, der Herr mit dem Toyota ist der Chef der Behörde, und wir erhalten einen ordentlichen Anpfiff.
Wir haben mit unserem Fahrzeug den Weg versperrt und Klaus hat mit seinen Äußerungen und Gesten, dass man da doch leicht vorbeikommen würde und dass doch alles kein Problem wäre, eben nicht genügend Respekt vor dem Chef der Behörde gezeigt. Wir sollen Strafe bezahlen, mein Pass bleibt solange konfisziert, bis wir an einer Polizeikasse bezahlt haben und dies nachweisen.
Nur mit viel Mühe und Freundlichkeit und auch einigen Ausreden meinerseits schaffen wir es, dass dieser Kelch an uns vorübergeht. Ich erhalte meinen Pass inklusive Visum und der Unterschrift darauf ausgehändigt, und werden aufgefordert zweimal zurück in das Büro zu gehen, um uns „kniefällig“ zu bedanken. Gott sei Dank haben wir das heute durchgezogen und müssen morgen nicht noch einmal her. Es ist nochmal gutgegangen jetzt kann ich nach Deutschland fliegen.
Klaus hält so lange in Quaga die Stellung, besorgt unsere Mali Visa und erledigt so einige Kleinigkeiten am LKW. Wie geplant bin ich nach 15 Tagen wieder zurück und wir bereiten uns auf die Weiterreise vor.
Und während wir also so packen und einräumen, nehme ich plötzlich ein eigenartiges Blitzen in meinem linken Auge wahr. Nach einer eingehenden Google Recherche noch am selben Abend suchen wir recht beunruhigt am nächsten Morgen einen Augenarzt auf. Diagnose – Riss in der Netzhaut muss schnell gelasert werden, geht aber nicht in Ouagadougou. Ich telefoniere mit der Augenklinik in München, die nach meinen Angaben, die Diagnose bestätigt und auch den Bedarf des schnellen Handelns. Also buche ich noch am selben Abend einen erneuten Flug nach Deutschland. An der Stelle mache ich es kurz: Nach einer Woche Odyssee zwischen diversen Augenärzten und verschiedenen Diagnosen wurde tatsächlich ein Riss gelasert und ich war nach einer Woche Aufenthalt in Deutschland wieder zurück in Quagadougou. Welch‘ ein Glück!
Klaus streitet zwischenzeitlich mit Isabell unserer Hausherrin wegen einer Verlängerung seines Aufenthaltes im Haus aufgrund meines zweiten Heimfluges. Doch die Dame ist unerbittlich und will nach 26 Tagen bezahltem Aufenthalt nun den doppelten Betrag an Miete. Klaus zieht daraufhin mit unserem LKW auf ein benachbartes Grundstück. Natürlich fühlt sich die Dame dadurch provoziert und ruft nach der Polizei. Dies mach sie natürlich nicht persönlich, der arme Jean-Paul wird beauftragt das in ihrem Namen zu erledigen. Doch die Polizei kommt nicht. Sie setzt ihre Mitarbeiter, Jean Paul und Sena, die so hilfreich und nett zu uns waren, mit Drohungen unter Druck, nur mit der Bezahlung dieser ist sie nicht so konsequent.
Endlich können wir Mitte November wieder aufbrechen. Gemütlich lassen wir es wieder angehen, es tut gut wieder unterwegs zu sein. Hiobsbotschaften gab es dieses Jahr genug und mein Bedarf ist mehr als gedeckt. Eines unserer Etappenziele, das wir anfokussieren, ist die Dreyer Stiftung in Dano, mehr dazu auf AKTUELL, wo wir eine sehr informative und geruhsame Zeit verbringen, bevor wir wieder aufbrechen in Richtung Südosten durch das Land der Lobo. Hauptsächlich Bauern, leben die Lobo in traditionellen Familienverbänden in Lehmburgen. Dies sind mehrere Häuser, sowie Wirtschaftsraum und Speicher hinter einer umlaufenden hohen Lehmziegelmauer gelegen, in einigem Abstand zur nächsten Familie. Nach und nach werden die Lehmburgen von kleinen quadratischen Laterit Häusern ersetzt. Laterit speichert die Hitze nicht so sehr und isoliert zugleich besser, es schafft somit ein angenehmeres Wohnklima.
Wir durchfahren den unscheinbaren staubigen Ort Loropeni – ein Schild macht uns auf das hiesige Weltkulturerbe aufmerksam. Hier wurden gut erhaltene, etwa 1000 Jahre alte, Ruinen gefunden, die auf den Transsahara Goldhandel zurückgeführt werden konnten.
Im Süden/Südwesten des Landes zu reisen macht richtig Spaß. Die Menschen sind herzlich und offen, winken und lachen uns zu. Einen ruhigen Schlafplatz zu finden ist kein Problem. Meistens sind die Leute schon interessiert, wenn wir anhalten und ein Handschlag, ein kurzes Palaver sowie eine einfache Erklärung wer wir sind, reicht in der Regel völlig aus. Wir können sogar „ohne Kinder-Belagerung“ abends draußen sitzen.
Die passable Piste, stellenweise von der Regenzeit stark beschädigt, führt uns vorbei an ursprünglichen Dörfern und ansprechender Landschaft, die vielen Felder liegen jetzt nach der Regenzeit erst einmal brach. Bei einem Fotostopp am frühen Morgen, treffen wir auf eine junge Frau, die uns mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren linken Arm entgegenstreckt. Der Oberarm ist dick geschwollen und entzündet, aus einer Eurostück-großen Geschwulst hebt sich Eiter. Es trifft mich unvorbereitet und Klaus‘ Scheu vor operativen Eingriffen drängt uns schnell zum Weiterfahren. Ein paar Kilometer weiter, mach ich mir Vorwürfe nicht spontan genug, nicht wach genug, reagiert zu haben, Hilfe geleistet zu haben. Erst jetzt fällt mir ein, was ich hätte machen können, um zu helfen. Im Grunde hätten wir alles dabei.
Mit diesen Gedanken rollen wir nach Sideradougou. Hier ist Wochenmarkt und das muss man in Burkina Faso gesehen haben, wir lassen uns das nicht entgehen.
An den Gesichtern und Kleidern sowie den Frisuren der Frauen lässt sich leicht erkennen, dass die Menschen, wie stets üblich, aus den umliegenden Gebieten und den unterschiedlichen Stämmen zusammenkommen. Die vielen Waren werden auf Motorrad-Transportern, auf Motorrädern und Eselskarren herangekarrt. Die Ziegen sind in Körbe gepfercht und aufgebunden und werden so auch auf Fahrrädern transportiert, die in Burkina Faso eine wichtige Rolle spielen.
Über den Markt zu laufen, macht richtig Spaß. Die meisten Menschen sind sehr offen und lassen sich sogar freiwillig fotografieren. Wir können uns in Ruhe umschauen und einkaufen und ist etwas nicht ausreichend vorhanden, schickt man uns einfach zur Kollegin einen Stand weiter.
Die Teerstraße erreichen wir in Banfora wieder wo wir noch ein wenig Obst einkaufen um anschließend zum Lac Téngréla zu fahren. Eine herrliche Spätnachmittagsstimmung empfängt uns dort. Alles ist in goldenes Licht getaucht. Wir machen es uns unter riesigen Kapokbäumen gemütlich trinken unseren „Sundowner“ und lauschen dem Geschrei unzähliger Vögel. Eine Fahrt mit einer Piroge auf dem See, hinaus zu den Flusspferden, rundet den Tag ab.
Am nächsten Morgen nehmen wir eine, zunächst sehr vielversprechend aussehende, Abkürzung durch die Felder in Richtung der Karfiguela Wasserfälle. Doch aus der einfachen Piste wird sehr bald ein Radweg entlang einem Bewässerungskanal. Wir müssen Bäume abschlagen und Gestrüpp aus dem Weg räumen, Fahrräder und Schuhe der Bauern, die auf den Feldern arbeiten, zur Seite schaffen, damit wir geradeso den Weg auf dem Damm bewältigen können.
Nach einem erholsamen Tag an den Karfiguela Wasserfällen, fahren wir zurück nach Banfora, wo wir uns bei McDonald‘s (nein, nicht dieser) einen wirklich leckeren Hamburger gönnen. So gestärkt brechen wir auf nach Bobo Diaoulasso, natürlich nicht ohne uns bei den netten Damen am Straßenrand mit Cashew Nüssen zu versorgen. In Bobo kommen wir gerade rechtzeitig zu einem Maskenumzug der umliegenden Stämme. Uns jedoch interessiert die alte sudanesische Moschee. Obwohl sie gerade renoviert wird, können wir hinein in die kühlen Gewölbe und sogar aufs Dach, wo wir einen tollen Blick über die alten Viertel der Stadt, wie Kibidou, haben.
Kibidou, das älteste Viertel, liegt direkt gegenüber und hier steht das älteste Haus der Stadt aus dem 11 Jhdt. Verwinkelte Gassen, gerade mal breit genug für 2 Menschen, führen durch ein Labyrinth zwischen Häusern und Hinterhöfen. Auf engstem Raum leben die Menschen zusammen. Dazwischen gibt es immer wieder sogenannte Cabarets. Es sind Kneipen in denen das lokal gebraute, warme Hirsebier in Kalebassen Halbschalen ausgeschenkt wird. Der Abfall, menschlich organisch oder auch modern Plastik, wird in dem nahen Fluss entsorgt. Entsprechend angenehm „duftet“ es.
Die Nacht verbringen wir bei Franka in der Villa Rose, sie verlangt von uns lediglich einen Obolus für die Füllung unseres Wassertanks. Mehr gibt der Platz auch nicht her, denn sie sind gerade dabei ihr großes Grundstück, neben dem zentral gelegenem Hotel abzuholzen und für einen großen Campingplatz herzurichten. Franka ist Holländerin und lebt seit einigen Jahren hier in Bobo.
Erst am Mittag brechen wir gemächlich nach Nordosten in Richtung Mali auf. Die fruchtbaren, grünen Felder verschwinden ganz allmählich, es wird trockener, das Angebot spärlicher. Wir nähern uns der Sahel.
Fazit:
Burkina Faso ist ein sehr ursprüngliches Land, vom Tourismus weit entfernt. Leider muss man den Osten und den Norden des Landes meiden. Doch bleibt noch genügend zu bestaunen und zu erleben. Die Hauptverbindungsstraßen sind gut, die Versorgung in den Städten und auf den Märkten ist ausreichend. Die Menschen sind sehr freundlich, interessiert und offen und gänzlich unaufdringlich. Und dies obwohl man an allen Ecken des Landes mit der Armut konfrontiert wird.
Die Schmutz- und Müllsituation ist gewöhnungsbedürftig. Doch ist es insgesamt ein tolles Land in dem wir uns während unseres gesamten Aufenthaltes sehr wohl und sicher gefühlt haben.
Die Schmutz- und Müllsituation ist gewöhnungsbedürftig. Doch ist es insgesamt ein tolles Land in dem wir uns während unseres gesamten Aufenthaltes sehr wohl und sicher gefühlt haben.
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