24.08.2017
Besuch Laúca Wasserkraftwerk - ein ganz besonderes Erlebnis ...
Auf Einladung des Energieministers von Angola, den wir bei Lena in Calandula kennengelernt haben, erhalten wir die seltene Gelegenheit das am Fluss Kwanza im Bau befindliche Wasserkraftwerk Laúca zu besichtigen.
Mit einer Höhe von 156 Meter, 1.200 Meter Länge und einem Reservoir von 24.000 Hektar und einem Investitionsvolumen von 5 Milliarden USD ist es das zweitgrößte Staudammprojekt in Afrika. Zu Spitzenzeiten waren hier bis zu 9000 Menschen beschäftigt. Die Bauarbeiten wurden 2012 begonnen und am 04. August 2017 konnte das Kraftwerk durch den Präsidenten eingeweiht werden, als die erste von sechs 334-Megawatt-Turbinen in Betrieb genommen wurde. Die restlichen fünf Turbinen sollen bis 2018 ans Netz angeschlossen werden und insgesamt 2.067 Megawatt generieren.
Die Nachfrage nach elektrischer Energie in Angola steigt rasant und die angolanische Regierung plant neben der Anhebung der Elektrifizierungsrate in Zukunft auch Strom zu exportieren. Damit soll die Wirtschaft diversifiziert werden, und von den Ölexporten unabhängiger gemacht werden.
Wir werden vom General Manager der Baustelle am Tor empfangen und im Gästehaus des Bauträgers „Odebrecht“ bei voller Verpflegung untergebracht. Noch am Abend lernen wir Steffi und Otto aus Deutschland kennen. Otto ist übrigens aus Heidenheim, wie Klaus auch! Er „flippt“ fast aus, als er unser Heidenheimer Kennzeichen sieht. Wie klein die Welt doch ist! Die Turbinen allerdings kommen nicht von der Heidenheimer Firma Voith, sondern von dem österreichischen Unternehmen Andritz.
Beide führen uns einen ganzen Tag über und tief in die Baustelle, bis in das Innerste einer Turbine. Wir haben Glück, denn gerade bei unserem Besuch in der Kaverne wird der vorletzte Generator montiert. Der 600 Tonnen schwere Stator wird auf den dazugehörigen Rotor aufgesetzt. Millimeterarbeit! Das ist nicht nur für uns ein besonders Erlebnis, alle Mitarbeiter schauen zu und sind gespannt ob es klappt.
Die Komplexität eines derartigen Bauprojektes ist gewaltig. Umso mehr Respekt zollen wir den Menschen, die teilweise über viele Jahre getrennt von ihren Familien und Freunden in einem riesigen Baustellenlager im afrikanischen Busch verbringen. Laúca ist gelinde gesagt am AdW, (der geneigte Leser weiß was gemeint ist). Nach Luanda sind es auf verheerenden Straßen ca. 6 Stunden Fahrt, der nächste, größere Supermarkt ist 3 Fahrstunden entfernt und im näheren Umland gibt es außer ein paar Buschbars – Nichts. Viel Freizeit haben die Menschen bei einer 6-Tage Woche ohnehin nicht.
Wir verbringen zwei wirklich spannende Tage, lernen tolle Menschen kennen und haben viel Spaß!
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